Kölner OrdnungsamtViele Verstöße gegen Corona-Vorschriften – Hohe Bußgelder drohen

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Nicht jeder hält sich in Köln an die geltenden Abstandsregeln.

Nicht jeder hält sich in Köln an die geltenden Abstandsregeln.

Köln – Das schöne Wetter verleitet die Kölner offenbar dazu, das verhängte Kontaktverbot sowie das Spielplatzverbot, mit dem das Coronavirus eingedämmt werden soll, ein wenig schleifen zu lassen. Allein am vorigen, frühlingshaften Freitag haben Mitarbeiter des Ordnungsamtes 279 Anzeigen geschrieben und Bußgelder erhoben.

Vor allem abends seien vermehrt Menschen in Gruppen unterwegs gewesen, sagte Ordnungsamtsleiter Wolfgang Büscher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ – zumeist allerdings in kleineren Gruppen bis zehn Personen. Die Zeit von „Corona-Partys“ oder Massentreffen am Aachener Weiher scheint vorüber zu sein, zumindest vorerst.

Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen untersagt

Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen sind derzeit nach der Corona-Schutzverordnung untersagt. Wer das Verbot zum ersten Mal missachtet und erwischt wird, muss 200 Euro zahlen, im Wiederholungsfall wird es noch teurer. Spätestens mit dem Kälteeinbruch am Sonntag gingen die Zahl der Anzeigen aber auch wieder zurück, sagte Büscher.

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Insgesamt registrierte das Ordnungsamt in der Woche von vorigem Dienstag bis zum gestrigen Montag 954 Verstöße gegen die Vorschriften. Hinzu kommen knapp 200 Fälle, die die Polizei zur Anzeige gebracht hat. Dennoch schließt sich Büscher grundsätzlich dem Lob von Polizeipräsident Uwe Jacob an, der den Kölnern bereits vor ein paar Tagen eine „tolle Disziplin“ bescheinigt hatte.

Immer wieder ignorieren Menschen das Spiel- und Bolzplatzverbot

Für eine Millionenstadt seien die Zahlen tatsächlich „nicht herausragend“, stimmte Büscher zu. Ihm sei jedenfalls keine andere politische Entscheidung bekannt, die in der Gesellschaft auf eine ähnlich hohe Akzeptanz gestoßen wäre wie die Vorschriften zur Corona-Schutzverordnung.

Als „erstaunlich“ bezeichnet der Ordnungsamtschef aber, dass immer wieder Menschen das Spiel- und Bolzplatzverbot ignorieren. Allein das Betreten dieser Plätze ist in Köln strikt verboten, dennoch erwischten städtische Kontrolleure in der vergangenen Woche 371 Menschen, die sich – teils mit ihren Kindern – auf Spielplätzen aufhielten.

Nach den Bestimmungen der städtischen Allgemeinverfügung ist das eine Straftat, die das Ordnungsamt nach den Worten ihres Leiters auch konsequent verfolgt; die Anzeigen würden an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Auch Grillen, Shisha-Rauchen und Picknicken in der Öffentlichkeit sind grundsätzlich untersagt, in diesem Bereich gab es nur wenig Anzeigen bislang.

Mehr Kollegen, mehr Verstöße

Angesichts der verhältnismäßig niedrigen Gesamtzahl an Verstößen wies ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ allerdings auch darauf hin, nun nicht „alles nur rosarot“ zu malen. Es hänge eben auch vieles von der Zahl der Einsatzkräfte ab: Bei einer personellen Verstärkung der Ordnungsstreifen würde sich auch die Zahl der Anzeigen deutlich erhöhen. „Mit mehr Kollegen könnten wir noch mehr Verstöße ahnden und verfolgen.“

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Mit dem konsequenten Einschreiten indes wolle man auch eine Außenwirkung erzielen, man hoffe darauf, Nachahmer abzuschrecken, sagt Büscher – all das zum einzigen Zweck, die Kontakte generell einzuschränken, um die Verbreitung des Virus zu erschweren.

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