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Kölner Original im PorträtHans Süper in neuem Licht

Lesezeit 3 Minuten
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Hans Süper mit seiner Flitsch

  • Sänger Hans Süper ist ein Kölner Original – ein Rückblick auf seinen Werdegang
  • Das Kino „Odeon“ zeigt Film über Hans Süper erstmals auf großer Leinwand

Köln – Die richtigen Kölschen würden aussterben, er sei einer der Letzten seiner Art. Mit seiner Flitsch in der Hand überquert Hans Süper die Severinstraße und betritt das Odeon Kino. Er ist ein Kölner Original, die Leute erkennen ihn, darum begrüßt er jeden herzlich, bevor er sich mit einer Tasse Kaffee in das Café des Kinos setzt.

Sein Vater Hans, damals Mitglied des legendären Quartetts De vier Botze, hatte den heute 81-Jährigen einst in den Karneval geschickt. Dabei habe er mit der Musik seines Vaters nie wirklich etwas anfangen können, „aber ich habe viel durch andere Musiker gelernt, die ich in der Zeit kennengelernt habe.“

Durchbruch mit dem „Colonia Duett“

Zunächst stand er mit seinem Bruder Paul „Charly“ Süper auf der Bühne, der Durchbruch kam aber erst 1974, als er gemeinsam mit seinem Partner Hans Zimmermann als Colonia Duett auftrat. Vor allem der Spruch „Du Ei“ ist wohl den meisten aus jener Zeit im Gedächtnis geblieben.

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„Es gab mal einen Redner, der heute leider schon tot ist, der hatte einen richtigen Eierkopp. Aber das darf man einem natürlich nicht direkt sagen“, sagt Hans Süper und ergänzt lachend: „Daraufhin habe ich ihm einfach »Frohe Ostern« gewünscht – an Karneval.“ So bezeichnete Süper nicht den Redner, sondern einfach Hans Zimmermann als „Ei“. 

Bühne bietet Freiraum

Denn alles, was man im echten Leben nicht dürfe, könne man auf der Bühne rauslassen. Doch seine großen Auftritte sind nun schon längere Zeit vorbei. Das Colonia Duett verabschiedete sich 1990 von der Bühne, gemeinsam mit Werner Keppel trat Süper daraufhin bis 2002 als Süper Duett auf. 

Heute mache er nur noch ab und zu kleine Auftritte, „das tut einfach gut“, und schaue zudem den heutigen Rednern und Bands zu. Wobei ihm dabei vor allem eines störe: „Sobald in einem Lied ein Beat drin ist, fangen die Leute an zu klatschen. Der Text geht dabei komplett verloren.“ Daher genieße er die Ruhe, die er bei seinem größten Hobby, dem Angeln, habe. „Das traut mir nie einer zu, weil ich immer so hibbelig bin. Aber am Wasser bin ich ganz anders. Ich liebe die Natur.“

Süper-Film erstmals auf großer Leinwand

Am kommenden Sonntag, 14. Januar 2018, muss er darauf allerdings verzichten. Im Rahmen der Kölschen Filmmatinée zeigt das Odeon Kino erstmalig den Film „Hans Süper – Ach du dickes Ei“ aus dem Jahr 1999 auf der großen Leinwand. Ein Porträt über sein Leben, das bisher nur im WDR ausgestrahlt wurde. Für Süper ist es ein Rückblick auf das, was er bisher erreicht hat. „Und ich bin wirklich froh darüber, dass ich, bevor ich umfalle, vorm Kölner Dom stehen und sagen kann, dass ich etwas aus meinem Leben gemacht habe.“

Informationen zu der Veranstaltung im „Odeon“

Los geht es am Sonntag, 14. Januar 2018, 11.30 Uhr. Allerdings zunächst mit „Ring frei – Peter Müller zum 60.!“ aus dem Jahr 1987. Eine Dokumentation über das Boxidol „Die Aap“, der dreimal deutscher Meister wurde und 1992 in Köln verstarb. Karten gibt es für 7,50 Euro unter ☎ 0221/313110 oder an der Kinokasse.

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