Kölner Pflegekräfte streiken„Unsere Arbeit ist 300 Euro mehr Lohn im Monat wert"

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Streik-Uni

Köln – Der Ton wird rauer bei der Auseinandersetzung zwischen Angestellten sowie auszubildenden Pflegekräften an den Kliniken in öffentlicher Hand in NRW und den Arbeitgebern der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL).

Im Vorfeld der für das Wochenende angesetzten dritten Verhandlungsrunde zwischen den Parteien hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erneut ihre Mitglieder aufgefordert, die Arbeit niederzulegen - auch an der Uniklinik Köln als eine der sechs größten im Bundesland.

„Der Akku leer, die Schnauze voll" oder „Unsere Arbeit ist 300 Euro mehr Lohn im Monat wert", lauteten einige der lautstark bei der Demonstration am Freitagmorgen vorgetragenen Forderungen der rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

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Wagen, Fahnen und Konfetti bei Demo

Vom Bettenhaus der Klinik an der Kerpener Straße zogen sie gegen 9 Uhr mit Lautsprecherwagen, Fahnen und Konfetti los in Richtung Zülpicher Platz. „Es geht darum, heute noch mal ein starkes Signal an die Arbeitgeber zu senden, damit sie sich genau überlegen, wie ein vernünftiges Angebot aussehen muss, das sie morgen, in der dritten und letzten Verhandlungsrunde vorlegen sollten", rief ein Redner den Streikenden zu.

Die Antwort der Menge: lauter. Applaus, Jubel und Trillerpfeifenlärm. Angesichts der Belastungen im Job durch zu wenig Personal und harte Schichtdienste sei trotz und gerade aufgrund des derzeit durch die vierte Corona-Welle angespannten Lage im Gesundheitssystem die Bereitschaft vorhanden, auf die Warnstreiks die nächste Stufe des Arbeitskampfes folgen zu lassen.

Verhandlungen finden am Wochenende statt

Ein Sprecher des Verhandlungsführers der Arbeitgeber, dem niedersächsischen Finanzminister Reinhold Hilbers, warnte davor und äußerte dagegen die Überzeugung, dass „beide Seiten weiterhin grundsätzlich an einer für alle Beteiligten vorteilhaften Lösung interessiert" seien. Ob und welches Angebot der TdL am Samstag in Potsdam vorgelegt werde, darauf wollte der Ministeriumssprecher auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger" am Freitagmittag nicht eingehen.

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„Herr Hilbers und die TdL haben Verständnis für die Anliegen der Beschäftigten und wissen um die Leistungen der Menschen in den Pflegeberufen während und auch bereits vor der Corona-Pandemie", versicherte er. Den Verhandlungen am Wochenende werde allerdings nicht vorgegriffen, damit diese „in vertraulichem Umfeld und konstruktiv" am Wochenende stattfinden können. 

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