Kölner Rapper ist entsetztAfD-Anhänger missbrauchen Video von Eko Fresh

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Eko Fresh

Köln – Eigentlich wollte der Kölner Rapper Eko Fresh ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen, doch nun versuchen AfD-Anhänger, eines seiner Videos für ihre Zwecke zu missbrauchen. Der 34-jährige Musiker, der mit bürgerlichem Namen Ekrem Bora heißt, stellt in seinem jüngsten Song „Aber“ zwei Welten gegenüber. Zu Beginn rappt er aus der Position eines AfD-Anhängers: „Als allererstes will ich klarstellen, ich bin kein Nazi, aber mich stören die Alibabas mit ihrem Islam-Gelaber. […] Doch am Tag der Wahlen werde ich euch bestrafen, dann nehme ich’s in die Hand und ihr werdet es alle sehen. Ich steh' für unser Land, denn ich wähl die AfD.“ Eko Fresh nimmt dabei viele Stereotype und rassistische Vorwürfe auf, mit denen Migranten in Deutschland konfrontiert werden.

Anschließend übernimmt er die Position eines Deutsch-Türken, der sich mehr mit der Türkei als mit Deutschland identifiziert und Vorwürfe gegenüber „Nazis“ erhebt. Im dritten und letzten Teil des Songs macht Eko Fresh seine eigene Position deutlich und kritisiert beide Seiten hart: „Ich sitze schon mein ganzes Leben zwischen diesen fucking Stühlen, und grade als ich dachte, es wäre alles abgekühlt. Ich dachte: Bruderschaft, doch es war zu früh, ich bin Deutsch-Türke, keiner weiß, was ich fühle.“ In den letzten Zeilen des Lieds ruft der Kölner dazu auf, sich gegenseitig mit Respekt zu begegnen – unabhängig von Herkunft und politischer Gesinnung.

Rechtliche Schritte angekündigt

Einer der bekanntesten Rapper Deutschlands setzt sich für ein friedliches Zusammenleben ein – also alles in Ordnung? Nicht für manche Anhänger der AfD. Die nutzen den ersten Teil des etwa fünfminütigen Musikvideos, in dem der Part des AfD-Anhängers zu sehen ist, als eigenes Video und versehen den Clip mit ihrem Parteisymbol. Offenbar kursiert der Ausschnitt inzwischen in mehreren sozialen Netzwerken.

„Unfassbar“, kommentiert Eko Fresh den Missbrauch seines Videos. „Da sieht man mal, wie authentisch die Argumente in meinem Text sind, wenn die AfD-Anhänger diese schon als Eigenwerbung benutzen.“ Auf Facebook erklärte er, rechtliche Schritte gegen die Verletzung des Urheberrechts einleiten zu wollen. (tse) 

KStA abonnieren