Kölner Rosenmontagszug 2023Zugleiter Kirsch: „Die Bilder werden um die Welt gehen“

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Ein Rosenmontagszug nach Aschermittwoch ist in Köln undenkbar.

Köln – Erstmals lud das Festkomitee Kölner Karneval (FK) zu einer Pressekonferenz nach Deutz  in den LVR-Turm. Denn vom „Köln-Sky“  hat man einen tollen Blick auf den Aufstellplatz  des Rosenmontagszuges 2023. Der Jubiläumszoch zum 200-jährigen Bestehen des offiziellen  Karnevals bezieht erstmals die Schäl Sick mit ein.

„Zu einem Jubiläum muss es krachen“

„Zu solch einem Jubiläum muss es doch richtig krachen“, kündigt Zugleiter Holger Kirsch an. „Wir starten in Deutz und verlegen das Finale in die Severinstraße.“ Ein Vorschlag, der von den Präsidenten der FK-Gesellschaften am Abend zuvor mit großem Applaus aufgenommen wurde.

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Zugleiter Holger Kirsch vor Deutzer Brücke

Mit der Überquerung des Rheins setzt Kirsch eine Idee um, die er schon für den Zoch 2020  im Kopf hatte, die aber damals mangels Vorlaufzeit und wegen Bedenken mehrerer KGs verworfen wurde. Doch nun stehen die Planungen. Die Einwände wurden aufgegriffen, die Idee    weiterentwickelt. „Auf der Schäl Sick leben mehr als 400000 Menschen. Dort hat sich die Stadt in den vergangenen Jahren am meisten weiterentwickelt“, sagt Kirsch.

Alles zum Thema Henriette Reker

Pläne mit OB Reker abgestimmt

„Wir haben jetzt von den Vorarbeiten 2020 profitiert. Schon damals waren die Modalitäten  für  eine Brückenüberquerung mit den Ämtern abgeklärt.“ Der Weg über  Deutzer Freiheit und die südlich gelegene Fahrbahn der Brücke ist mit allen Behörden sowie mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker abgestimmt. Auch der WDR, der den Zoch im TV  zeigt, habe sich begeistert geäußert. „Wenn die  Festwagen über die Deutzer Brücke ziehen mit dem Altstadtpanorama im Hintergrund, werden das doch Bilder, die um die Welt gehen“, gerät Kirsch regelrecht ins Schwärmen.

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Auf und rund um den Deutzer Ottoplatz könnte sich der Rosenmontagszug 2023 aufstellen.

Auch logistisch  sei ein Start in Deutz optimal. Auf dem benachbarten Messegelände und im Bereich des Tanzbrunnens verfüge man über ausreichend Aufstellfläche. „Auch falls es regnen sollte“, sagt  Köln-Kongress-Chef Bernhard Conin, „Zudem haben wir ausreichend Toilettenanlagen und können den Gesellschaften je nach Wunsch ein Catering liefern – Erbsensuppe, Gulasch, Schnittchen.“

Auch die  Pferde seien gut versorgt, können sich mit  Reitern und Reiterinnen  im Rheinpark vorbereiten. Einen Rosenmontagszug  ohne Pferde  will  sich  Kirsch nicht vorstellen: „So lange ich mitentscheiden darf, wird es Pferde im Zoch geben. Aktuell sind das rund 280 Reit- und Kutschpferde. Allerdings weiß man nicht, ob uns diese Entscheidung irgendwann von anderen Stellen genommen wird.“

Finale auf der Severinstraße

Durch den geänderten Weg wird die Strecke des Rosenmontagszuges 2023 rund 200 Meter länger als in den Vorjahren. Vom Heumarkt aus will man über den Alter Markt vorbei am Dom ziehen, bevor man im Bereich Nord-Süd-Fahrt auf den bekannten Weg wechselt, und entgegen der Richtung der letzten Jahre Ringe, Rudolfplatz, Neumarkt und Schildergasse passiert – mit einem Finale auf der Severinstraße und der Auflösung am Chlodwigplatz. Aber die Route sei noch nicht final abgeklärt, heißt es. So sei noch offen, ob die Schleife am Waidmarkt über die Löwengasse beibehalten werden. „Die Ecke hat sich allerdings zu einem beliebten Zuschauerplatz für Familien mit Kindern entwickelt“, weiß Kirsch.

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Von einem Rosenmontagszug mit Zuschauern wie hier 2018 träumen die Jecken.

Die Brückenüberquerung 2023 ist zunächst als  einmalige Variante gedacht. Kirsch: „Aber wenn es danach heißt, das  soll so bleiben, muss man weitersehen. Der Zugweg ist kein statisches Konstrukt. Seit dem Beginn vor 200 Jahren, als es nur rund um den Neumarkt ging, hat es  immer wieder Änderungen gegeben.“

Bei aller Vorfreude auf’s  Jubiläum geht die Planung für den  Zoch  2022 fast unter. Kirsch: „Da gilt es,  aus der Corona-Depression raus zu kommen – auf dem gewohnten Zugweg und ohne Experimente.“ Für  Zuschauer  gibt es derzeit keine Einschränkungen, für die Teilnehmer gilt – bis auf die Kinder – die 3G-Regel.

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Mit der Vorgabe, dass der Prinz im Hellen im Ziel ankommen soll, kann Kirsch für 2022 einen langen Zug planen – mit bis zu 12 500 Teilnehmern. Derzeit liegen 11 350 Anmeldungen von 64 Gesellschaften vor. Der  Teilnehmerschlüssel – mit den  Gesellschaften  fest ausgehandelt – sei, so Kirsch, „ein Segen. Alle wissen, was auf sie zukommt. Wir müssen nicht mehr diskutieren.“ Diesmal konnte er alle Wünsche erfüllen und hat noch Spielraum, hospitierende Mitglieder einzuladen.

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