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Kölner StadtratRatsgruppe Gut löst sich überraschend Ende August auf

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Ratsgruppe Gut Karina Syndicus

Karina Syndicus verlässt die Ratsgruppe Gut.

Köln – Die zweiköpfige Ratsgruppe Gut im Kölner Stadtrat löst sich auf. Karina Syndicus, die bei der Kommunalwahl im vergangenen September Spitzenkandidatin für „Gut“ war und dadurch erstmals in den Rat einzog, wird die Ratsgruppe zum 31. August verlassen. „Das mache ich auf meine Initiative“, sagt Syndicus dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber. Die genauen Gründe, warum sie sich für diesen Schritt entschieden hat, möchte sie aber nicht nennen.

Durch die Auflösung der Ratsgruppe werden Syndicus und Thor Zimmermann jeweils zu Einzelmandatsträgern. Denn eine Gruppe wird als solche lediglich angesehen, wenn sie aus mindestens zwei Mandatsträgern besteht. Dies ist nun nicht mehr der Fall. Syndicus betont, dass sie weiterhin Teil der Wählergruppe Gut bleiben wolle, wie es aber nach dem 31. August im Rat weitergehen wird, könne sie aktuell noch nicht sagen. „Ich bin mit allen möglichen im Gespräch und es wird sich zeigen, ob ich mich irgendwo anschließe oder Einzelmandatsträgerin bleibe. Das ist alles noch offen“, so Syndicus.

„Die Partei“ könnte zur Fraktion im Stadtrat werden

Dem Vernehmen nach soll einer dieser Gesprächspartner die Partei „Die Partei“ sein, zu der wohl auch Walter Wortmann, der zuletzt die Freien Wähler verlassen hat, wechseln wird. Könnte „Die Partei“, die bislang mit Birgit Dickas und Michael Hock über zwei Ratsmitglieder verfügt, sowohl Syndicus als auch Wortmann für sich gewinnen, wäre es möglich, eine Fraktion zu bilden – das hätte etwa mehr Geld für politische Arbeiten sowie mehr Einflussmöglichkeiten zur Folge. Zudem wären sie mit vier Ratsmitgliedern genauso stark vertreten wie die Partei Volt, die gemeinsam mit der CDU und den Grünen das Ratsbündnis bildet.

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Thor Zimmermann, der seit 2009 im Rat sitzt, möchte erst nach den Sommerferien ausführlicher zu Syndicus‘ Entscheidung Stellung beziehen, da er sich wie sie aktuell im Urlaub befinde. Jedoch meldete er sich am Mittwoch schon einmal kurz per Facebook-Post zu Wort: „Ich bedauere dies sehr, im Besonderen auch für unsere drei weiteren Referentinnen und Referenten, deren Stellen nun wegfallen, und sie somit zunächst vor der Arbeitslosigkeit stehen“, schreibt er darin.

Darauf reagiert Syndicus wie folgt: „Ich wollte eigentlich schon zum 31. Juli aus der Ratsgruppe austreten, habe damit aber noch einen Monat gewartet, weil eine unserer Referentinnen dann das Problem gehabt hätte, dass sie die Arbeitslosenbezüge abgezogen bekommen hätte. Das wollte ich natürlich vermeiden“.

Zimmermann wolle seine „hoffentlich relativ erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre im Rat“ für „Gut“ fortsetzen. Somit würden Zimmermann und Syndicus beide für dieselbe Wählergruppe im Rat sitzen – allerdings nicht zusammen arbeiten.

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