Koelnistkool-Kolumne„Ablenkung und Spaß – Geht das jetzt eigentlich?"

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Köln – Im Rahmen dieser Kolumne dürfen wir Macher von „koelnistkool“ darüber schreiben, was uns beschäftigt, was gerade so in der Stadt los ist, worüber wir lachen. Und auch, worüber wir uns ärgern.

Als lokale Unterhaltungsseite spiegeln wir täglich das Geschehen der Stadt wider und befinden uns aktuell in einem Dilemma, welches sinnbildlich für die vergangenen Monate in der Pandemie stehen kann. Auf der einen Seite sehnen sich die Leute nach Ablenkung, Zerstreuung und Spaß. Doch der nächste Gedanke ist immer: „Geht das jetzt eigentlich? Und selbst abgesehen vom Gesetz – geht das moralisch?“.

Welche Verantwortung trägt Unterhaltung?

Wir bekommen täglich Fotos und Videos geschickt von lustigen Momenten auf dem Weihnachtsmarkt, der Einkaufsstraße oder bis zur letzten Woche in vollen Clubs. Und normalerweise leben wir von Inhalten, die wir von der Community bereitgestellt bekommen und teilen, damit alle etwas zu lachen haben. Doch der Respekt vor dem medialen Widerhall ist oftmals so groß, dass wir uns in endlosen Diskussionen verlieren und uns meist dazu entscheiden, uns zurückzuhalten. Doch warum? Die Aktionen passieren unabhängig davon, was wir posten oder auch nicht.

Und hier liegt wohl auch der Kern der Frage, worum es geht. Inwiefern trägt die Unterhaltung auch eine Verantwortung in aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Themen? Und dabei liegt die Antwort vermutlich im Auge des Betrachters. Kurz will ich auf zwei extreme Perspektiven eingehen und versuchen die Gedanken nachzuvollziehen.

Das ist koelnistkool

koelnistkool ist als reine Unterhaltungsseite mit humoristischen Bildern über die Stadt Köln auf Instagram entstanden. Mittlerweile ist koelnistkool unter anderem auch ein Event-Veranstalter und eine Community und die nach eigener Auffassung lustigste Seite der Stadt.

In einer regelmäßigen Kolumne schreiben die drei Gründer Firat Mercan, Tim Schmitz und Julius Kahleis auf ksta.de über Themen, die sie rund um die Stadt Köln bewegen.

„Jede Reichweite trägt Verantwortung“: Wer wöchentlich so viele Menschen mit seinen Beiträgen erreicht, hat automatisch den Auftrag faktenbasiert aufzuklären. Dabei spielt es keine Rolle, was der eigentliche Zweck der Unternehmung ist. Harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen und jedes Sprachrohr muss genutzt werden, um einen möglichst großen gesellschaftlichen Effekt zu erzielen.

„Unterhaltung ist die einzige Ablenkung“: Wenn man heutzutage in die Nachrichten schaut, gibt es kaum ein anderes Thema als die Pandemie. Dabei ist es ein Lichtblick auf den sozialen Medien nicht ständig den erhobenen Zeigefinger gezeigt zu bekommen. Was würde bloß aus uns werden, wenn man nicht auch in diesen Tagen lachen darf, selbst wenn man vielleicht im symbolisch brennenden Haus sitzt?

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Und im Konflikt zwischen diesen beiden Polen bewegen wir uns, wenn wir uns mit unterhaltenden Inhalten auseinandersetzen. Fast selbstverständlich besteht Verständnis für beide Seiten, doch es kann kaum schwieriger sein, als beide zufriedenzustellen. Deswegen gilt auch für die Zukunft: Versuchen, die andere Seite zu verstehen, geduldig sein und vielleicht auch nicht immer den ersten Gedanken laut hinausschreien!

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