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Kommentar zur Mülheimer BrückeStadt Köln hält bei Bauprojekten Versprechen nicht ein

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Mülheimer Brücke (1)

Die Mülheimer Brücke

Köln – In Köln gilt eine eiserne Regel – Bauprojekte der Stadt werden immer später fertig als geplant und vor allem deutlich teurer. Das schmerzhafteste Beispiel dafür ist sicher die Sanierung des Opernhauses am Offenbachplatz, die sich seit einem Jahrzehnt hinzieht und mit Kreditzinsen an der Milliardengrenze kratzt. Dass sich auch die Instandsetzung der Mülheimer Brücke zum Desaster entwickeln würde, hatte sich zwar abgezeichnet – eine Kostensteigerung auf 300 Millionen Euro war aber bislang nicht zu erwarten.

Es stellt sich jetzt zwangsweise die Frage, ob eine realistischere Einschätzung zu Kosten und Dauer zu einem früheren Zeitpunkt möglich gewesen wäre. Die Antwort gibt die Stadtverwaltung selbst. In Zukunft soll es noch umfangreichere Bestandsanalysen als bisher geben, sagt das Verkehrsdezernat. Dabei handelt es sich zwar um eine zutreffende Einschätzung, doch diese kommt deutlich zu spät.

Die Planungen für die Sanierung der Mülheimer Brücke fielen in die Zeit nach dem Operndesaster und damals gab es außerdem bereits die Erkenntnisse der Reformkommission zum Bau von Großprojekten. Insofern hätten die Verantwortlichen es besser wissen müssen.

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All das ändert natürlich nichts daran, dass die Mülheimer Brücke so schnell wie möglich fertigsaniert werden muss, damit der Fuß, Rad- und Autoverkehr dort wieder ungestört fließen kann und die beiden Rheinufer an dieser Stelle wieder ordentlich verbunden sind. In die Zukunft geblickt muss die Stadt ihre Versprechen zu den Kostenberechnungen bei den nächsten Großprojekten jetzt endlich einlösen.

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