Kommentar zu Corona-MutationenKöln trotzt der schlecht organisierten Krisenpolitik

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Coronatests

Eine Frau hält negativ und positiv auf Corona getestete Proben in der Hand.

Köln – Nur Daten können die harten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus rechtfertigen. Sie sind im Kampf gegen die Pandemie das wichtigste Instrument. Wer nicht genau weiß, wogegen er kämpft, kämpft womöglich mit den falschen Mitteln. Harte Maßnahmen wie vollständige Schulschließungen und Ausgangsbeschränkungen werden aktuell auch aus Angst vor der britischen Virus-Mutation diskutiert.

Doch niemand weiß, ob die neue Variante in Deutschland tatsächlich so weit verbreitet ist wie befürchtet. Oder ob die Lage sogar noch viel schlimmer ist. Auch ist die Mutante selbst noch weitgehend unerforscht. Welche Verschärfung effektiv helfen würde, ist nicht sicher. Deutschland tappt im Dunkeln.

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Um die Wissenslücken zu stopfen, wurden Labore bundesweit zu genaueren Untersuchungen verpflichtet – in jedem zehnten oder zwanzigsten Fall. Doch die Anordnung vergisst, dass Kliniken viel mehr leisten können. Und sie ignoriert die Möglichkeit medizinischer Schnellverfahren.

Köln macht vor, wie es gehen kann. Das Angebot der Labore, jeden positiven Test auf Mutationen zu untersuchen, wurde von der Stadt dankend angenommen. Es ist eine kleine Revolution von unten. Die Kommune kümmert sich um das, was bundespolitisch versäumt wurde. Köln kann für andere Städte mit solcher Ausstattung zum Beispiel werden. Und zur Anregung für eine gut organisierte Krisenpolitik, die vorhandene Möglichkeiten besser nutzt.

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