Kommentar Kölner NeumarktDealer vermitteln Eindruck, der Platz würde ihnen gehören

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Auch tagsüber werden am Kölner Neumarkt Drogen verkauft.

  • Über Wochen haben Reporter des „Kölner Stadt-Anzeiger“ die ausufernde Drogenszene auf dem Neumarkt beobachtet. Die verdeckte Recherche legt offen, wie dreist die Dealer vorgehen.

Köln – Keine Frage, eine Großstadt wie Köln muss es aushalten, mit Drogen zu leben. Die Polizei kann schließlich nicht überall sein. Und sie ist sicher auch nicht die alleinige Lösung für ein gesellschaftliches Problem, das es schon seit Jahrzehnten gibt.

Aber was sich da am helllichten Tage mitten in Köln abspielt, geht zu weit. Die Dreistigkeit, mit der die Dealer am Neumarkt zu Werke gehen, macht fassungslos. Allen Kontrollgängen des Ordnungsamtes zum Trotz: Zeitweise vermitteln die Drogendealer den Eindruck, der Platz würde ihnen gehören.

Kölner Neumarkt: Nahezu ohne Scheu wird gedealt

Da wird vor aller Augen beispielsweise Heroin verkauft, oft nahezu ohne Scheu. Am Neumarkt, an dem auch hunderte Jugendliche täglich die Bahn wechseln, scheint zumindest ein zeitweise rechtsfreier Raum entstanden zu sein: Ein Platz, an dem Passanten sogar offen angesprochen werden, um sie zum Drogenkonsum zu überreden.

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Es fühlt sich an wie eine Kapitulation des Rechtsstaates, so etwas mitansehen zu müssen. Zehnmal hat der „Kölner Stadt-Anzeiger“ in den vergangenen Wochen verdeckt am Neumarkt recherchiert, zehnmal konnten die Drogendealer ungestört von Polizei und Ordnungsamt agieren. Es ist auch die Permanenz und Regelmäßigkeit, die erschüttert und ratlos macht.

Die Kölner Innenstadt droht zu kippen

Muss das denn wirklich so sein? Bezirksbürgermeister Andreas Hupke spricht schon länger davon, die Innenstadt drohe zu „kippen“. Die Situation am Neumarkt ist sicherlich ein Teil des Desasters.

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