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Kommentar zu Dirt-TracksStadt Köln, stell dich nicht so an!

Lesezeit 2 Minuten
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Szene aus dem Sommer 2020: Ein Bagger steht parat, um den Dirt-Track am Adenauer Weiher einzuebnen. 

Köln – Das Gezerre um die Dirt-Tracks rund um den Adenauer Weiher in Junkersdorf, aber auch im rechtsrheinischen Köln ist ein Trauerspiel. Schon seit Monaten bauen die Fahrrad-Fans, nur um wenige Wochen später ihr von Baggern zerstörtes Werk vorzufinden. Und das in einer Zeit, in der Kinder zu Hause sitzen, weil Schulen und Sportvereine in Zwangspause sind. Außerdem lockt der Frühling mit milden Temperaturen, aber die Stadt stellt sich quer, wenn es darum geht, im Wald Rad zu fahren.

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Natürlich leuchtet die Erklärung zunächst ein. Die Bäume würden geschädigt und die Stadt habe eine Verkehrssicherungspflicht, die sie zwingt, selbstgebaute Hindernisstrecken abzubauen, damit sich keiner verletzt. Alles richtig, dennoch wünscht man sich hier intuitiv doch schlicht ein bisschen mehr Augenmaß, Empathie und weniger Beharren auf bürokratischem Vorgehen.

Fußballplatz in Köln-Longerich

Seit einiger Zeit schon ist die Stadt auf der Suche nach offiziellen Ausweichflächen. Jetzt ist sie wohl in Longerich fündig geworden. Ein Fußballplatz gleich neben der Autobahn A 57. Der Nutzen dieses „verkehrsgünstig“ gelegenen Ortes darf für Brücker und Junkersdorfer Kinder bezweifelt werden. Warum lässt man den Kindern nicht das letzte bisschen Abenteuer, das in einer Großstadt wie Köln möglich ist? Das Katz- und Mausspiel um ein paar Hügel, Schwellen und Rampen sollte die Stadt sich und den Betroffenen ersparen und vielleicht ersetzen durch ein Schild: „Nutzung auf eigene Gefahr“? Ein Kompromiss zwischen allen Interessen, der dem Landschaftsschutz und dem Bewegungsdrang von Kindern gerecht wird, muss möglich sein. Die Stadt hat doch Wichtigeres zu tun, als Kindern und Jugendlichen den Spaß zu verderben.

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