Kommentar zu Köln als ModellstadtAlle werden sich wieder stärker einschränken müssen

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Die leere Schildergasse in Köln (Archivbild)

Die leere Schildergasse in Köln (Archivbild)

Köln – Die Enttäuschung im Rathaus dürfte am Freitag deutlich größer gewesen sein als die offiziellen Stellungnahmen es vermuten lassen. Das Land räumt Köln zwar theoretisch die Chance ein, Modellstadt für eine Öffnungsstrategie während der Corona-Pandemie zu werden, in Sichtweite befindet sich das aber derzeit dennoch nicht. Eine Teilnahme ab dem 26. April ist ganz klar an einen Inzidenzwert von unter 100 geknüpft – das dürfte in der Kürze der Zeit kaum zu erreichen sein.

Insofern werden sich die Oberbürgermeisterin und ihr Team noch etwas gedulden müssen, bis das Ziel greifbar wird.

Verantwortliche trauen der Stadt Köln eine wichtige Rolle zu

Andererseits bedeutet die Zusage des Landes auch, dass die Verantwortlichen Köln grundsätzlich eine Vorreiterrolle zutrauen. Immerhin verfügt die Stadt über ein ausgedehntes Netz an Testzentren und über ein Gesundheitsamt, das in der Rückverfolgung von Kontakten als vorbildlich aufgestellt gilt. Beides sind Voraussetzungen dafür, überhaupt als Modellkommune infrage zu kommen.

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Lediglich die deutlich zu hohe Zahl an Neuinfektionen und der damit verbundene Inzidenzwert stehen dem Projekt nun im Wege. Die Inzidenz jetzt möglichst schnell herunterzubekommen, muss ohnehin das oberste Ziel sein – das zeigt der Blick auf die äußerst angespannte Situation in den Krankenhäusern. Alle werden sich nun wieder stärker einschränken müssen. Das Modellprojekt bietet einen weiteren Anreiz dafür. Sollte die Inzidenz danach sinken, wartet eine Belohnung in Form einer Öffnungsstrategie.

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