Kommentar zu Kölner GrünenChristiane Martin hat besseren Draht zu Reker

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Christiane Martin

  • Kampfkandidatur bei den Kölner Grünen: Christiane Martin will nach der Wahl die Fraktionschefin Brigitta von Bülow ablösen.
  • Die neue Lage bei der Partei kommentiert unser Autor.

Köln – Die Grünen in Köln sortieren sich neu. Die Ansage von Christiane Martin, bislang lediglich Pressesprecherin der Partei in Köln, künftig an die Spitze der Fraktion rücken zu wollen, zeigt deutlich, dass die Findungsphase der Grünen nach dem so überraschenden wie umstrittenen Abgang der langjährigen Fraktionsvorsitzenden Kirsten Jahn noch nicht vorbei ist.

Nun mögen die Wähler allzu häufige Führungswechsel in der Politik, die SPD im Bund beweist es gerade, nicht unbedingt. Das wissen natürlich auch die Grünen, Christiane Martin und ihre Unterstützer nehmen jedoch die nun zwangsläufig aufkommende Unruhe in Kauf.

Brigitta von Bülow nur als Übergangslösung?

Würde sich Martin tatsächlich gegen die Amtsinhaberin durchsetzen, bliebe Brigitta von Bülow – altgedientes Ratsmitglied, für die mit der Übernahme des Fraktionsvorsitzes ein politischer Lebenstraum in Erfüllung ging – lediglich als Übergangslösung in Erinnerung. Doch auch das gehört zur Demokratie.

Klar ist jedenfalls, dass die Drähte zwischen der bekennend Grünen-nahen Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Kirsten Jahn deutlich enger waren als zwischen Reker und von Bülow. Für die OB ist die Nähe zu den Chefs der sie unterstützenden Fraktionen jedoch eine Art Lebensversicherung. Christiane Martin war im Wahlkampfteam der OB. Sie dürfte Rekers Unterstützung haben.

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