Kommentar zu Kölner Party-HotspotsEin Eingreifen vor der Eskalation wäre möglich

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Einsatz Aachener Weiher 2

Feiernde und Polizeibeamte stehen am Aachener Weiher.

Köln – Es ist absolut nachvollziehbar, dass die neu gewonnene Freiheit nach dem Abebben der dritten Welle der Corona-Pandemie das Bedürfnis erzeugt, ausgelassen zu feiern. So kann es auch nicht überraschen, dass sich gerade jetzt zum Sommeranfang größere Gruppen junger Menschen draußen treffen. Was sich in der Nacht auf Samstag auf den Wiesen am Aachener Weiher abgespielt hat, geht allerdings weit über ein harmloses Feiern hinaus. Die illegalen Groß-Partys mit professioneller Ausrüstung, die dort stattfanden, waren für Ordnungsamt und Polizei nicht hinzunehmen, weshalb eine Auflösung zwingend notwendig war.

Dass einige der Feiernden auf den Polizeieinsatz derart aggressiv reagierten und ganz bewusst durch gezielte Flaschenwürfe Beamte verletzten, ist nicht zu dulden. Hierbei handelt es sich ganz klar um Straftaten, die sich nicht damit erklären oder gar rechtfertigen lassen, dass das Feierbedürfnis zurzeit eben groß ist.

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Dass die Situation an den Party-Hotspots nur deshalb aus dem Ruder läuft, weil es keine legalen Angebote gibt, ist allerdings deutlich zu kurz gedacht. Tatsächlich hat sich das Leben in den vergangenen Jahren während der warmen Monate auch unabhängig von der Pandemie immer weiter nach draußen verlagert. So würden organisierte Open-Air-Partys das Problem möglicherweise abmildern, aber sicher nicht vollständig lösen.

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In Köln hätte man früher reagieren müssen

Stadt und Polizei hätten früher erkennen müssen, dass sich eine Eskalation mit Prävention verhindern lässt. Dazu wäre es sinnvoll gewesen, die bekannten Party-Hotspots wie den Aachener Weiher den gesamten Abend über konsequent im Auge zu behalten, um sich anbahnende Probleme möglichst frühzeitig zu erkennen – so wie es am Samstag der Fall war.

Baut jemand eine professionelle Musikanlage auf, müssen die Ordnungskräfte sofort einschreiten und nicht erst dann, wenn die Party bereits im vollen Gange ist. Diese Art der Prävention wäre auch mit wenig Personal möglich, wenn es gezielt eingesetzt wird.

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