Kommentar zu Kölner Seilbahn-PlänenEine Chance, keine Spinnerei

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Eine Seilbahn könnte wie in Koblenz den Rhein überqueren.

Eine Seilbahn könnte wie in Koblenz den Rhein überqueren.

  • Alternative Verkehrsmittel werden in Köln bislang kaum gefördert.
  • In anderen Städten haben sich Seilbahnen dagagen als alternatives Transportmittel durchaus bewährt.
  • Das neue Projekt ist eine Chance, die Kölner Verkehrspolitik zu überdenken.

Köln – Für Politik und Verwaltung in Köln gilt bei der Verkehrspolitik seit langem das Motto: Keine Experimente. Das Auto steht im Mittelpunkt, das Bahn- und Busnetz sieht weitgehend aus wie vor 20 Jahren – und die immer größer werdende Gruppe der Radfahrer drängelt sich auf völlig unzureichenden Radwegen. Das war es auch schon.

Für alternative Transportmittel, für Seilbahnen etwa oder für Wassertaxis auf dem Rhein, haben die Verantwortlichen nur ein müdes Lächeln übrig. Im besten Fall wird ein wirkungsloser Prüfauftrag vergeben, bevor die Idee final in der Schublade verschwindet.

Dass sich etwa Seilbahnen längst auch außerhalb der Alpen durchaus als massentaugliches Transportmittel etabliert haben, dass in Hamburg in festem Fahrplantakt verkehrende Wasserbusse auf der Elbe wichtiger Bestandteil des Nahverkehrs sind – all das spielt hier keine Rolle. Initiativen der Verkehrsdezernentin oder ihrer Vorgänger für die Etablierung von alternativen Transportmitteln sind jedenfalls nicht bekannt.

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Klar, auch die überarbeitete Idee einer leistungsfähigen Seilbahn entlang des Rheins weist noch manche Schwachstelle auf. Doch das Projekt ist – anders als mancher Politiker glauben mag – keine Spinnerei mehr. Es ist vielmehr eine Chance, die Verkehrspolitik in dieser Stadt endlich einmal neu zu denken. Und damit – natürlich im Verbund mit den anderen Verkehrsträgern – an die Realität anzupassen. Denn dass sich die Anforderungen an ein Verkehrsnetz in einer weiter wachsenden Metropole geändert haben, ist täglich zu besichtigen. Auf der Straße, im Stau.

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