Kommentar zu Kölner SchulenLuftfilter sind bis zum Schulstart völlig utopisch

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Luftfiltergerät

Ein Luftfiltergerät im Keramikraum einer Grundschule.

Köln – Es ist sicherlich richtig, fest installierte Luftfilteranlagen in die Klassen- und Kita-Räume einzubauen. So fordert es das Kölner Ratsbündnis ebenso wie Elternvertreter und Pädagogen. Solche Geräte sind in vielen öffentlichen Gebäuden Standard, in Schulen aber die Ausnahme. Und zurzeit gibt es dafür Bundesfördermittel, die die Stadtverwaltung nutzen kann.

Jedoch sollte man das Vorhaben ein Stückweit von der Corona-Pandemie lösen und es eher als Investition in die Modernisierung der Bildungsstätten begreifen. So wichtig und überfällig es ist, den Kindern einen sicheren Präsenzunterricht ohne Maske zu ermöglichen, so unmöglich ist es, dass die Luftfilter bis zum Start des neuen Schuljahrs tatsächlich überall eingebaut sind.

Ein solches Mammutprojekt in knapp 300 Kölner Schulen mit rund 5000 Klassenräumen in den kommenden gut fünf Wochen zum Ende zu bringen – Ausschreibung des Auftrags und umfangreiche Bauarbeiten inklusive – ist vollkommen utopisch. Insofern wäre es falsch, einen maskenfreien Präsenzunterricht von Luftfilteranlagen abhängig zu machen, die bis dann ohnehin nicht da sind. Da die Kinder und Jugendlichen nicht geimpft sein werden, wird es auch nach den Sommerferien nicht ohne Testen, Stoßlüften und wahrscheinlich auch immer wieder nicht ohne Masken gehen.

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Nun ist die Idee mit den Luftfiltern nicht neu. Deshalb ist es schon erstaunlich, dass es in der politischen Entscheidungseben der NRW-Regierung offenbar immer noch keinen Konsens gibt, ob sie tatsächlich wirksam sind oder nur teurer Aktionismus. Den Preis für diese Unentschlossenheit zahlen die Schülerinnen und Schüler. Mal wieder. 

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