Kommentar zu Reker-NominierungStärkere Verpflichtung auf die Themen der Grünen

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Reker CDU (1)

Auf ihrer Mitgliederversammlung stimmten die Christdemokraten für eine Nominierung von Henriette Reker.

  • Sowohl die CDU als auch die Grünen werden im Wahlkampf erneut die parteilose Stadtchefin Henriette Reker unterstützen.
  • Beide Parteien verzichteten auf einen eigenen Kandidaten, was nicht per se etwas Schlechtes sein muss.
  • In der Stadtpolitik geht es in erster Linie um pragmatische Lösungen, kommentiert Andreas Damm.

Dass die Entscheidung zugunsten der Amtsinhaberin Henriette Reker für die CDU alternativlos war, muss ja nichts Schlechtes sein. In keiner anderen der vier Millionenstädte Deutschlands verfügt die Union über soviel Einfluss wie in Köln, und das hat sie nicht zuletzt ihrer Zusammenarbeit mit Reker und den Grünen zu verdanken.

Deshalb würde die CDU-Spitze nach der OB- und Kommunalwahl im September 2020 gerne fortsetzen, was sie als Erfolgsmodell betrachtet. Parteichef Bernd Petelkau dürfte die fast schon erstaunlich große Zustimmung für Reker als Bestätigung seiner Strategie empfinden.

In der Stadtpolitik geht es in erster Linie um pragmatische Lösungen, die sich auf den Alltag und das unmittelbare Umfeld der Menschen auswirken. Es spricht nicht gegen eine Volkspartei, wenn sie keinen eigenen Bewerber benennt; jedenfalls nicht aus der Sicht jener Bürger, denen mehr am Vorwärtskommen ihrer Stadt gelegen ist um am Erfolg einer einzelnen Partei oder einer Ideologie.

Alles zum Thema Henriette Reker

Die Grünen, die Reker etwas weniger euphorisch als ihr Bündnispartner Unterstützung zugesagt haben, befinden sich in einer anderen Ausgangslage. Sie hätten das enorm gestiegene Interesse am Thema Klimaschutz für ihre eigenen Zwecke nutzen können, in dem sie eine eigene OB-Kandidatur beschlossen hätten. Sie haben darauf verzichtet, weil einerseits auf die Schnelle wohl kein geeigneter Bewerber zur Verfügung stand. Andererseits sieht auch der Grünen-Vorstand keine gewichtigen Gründe, die Zusammenarbeit mit Reker zu beenden.

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Die Grünen werden versuchen, die Oberbürgermeisterin im Falle einer zweiten Amtszeit noch stärker auf ihre Themen zu verpflichten. Die CDU wird sich bemühen, weiterhin ordnungspolitische und wirtschaftliche Vorstellungen durchzusetzen. Ihr umweltpolitisches Profil werden die Christdemokraten, so wie andere Parteien auch, ohnehin schärfen.

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