Kommentar zu tödlichem UnfallKVB nimmt Thema Sicherheit auf die leichte Schulter

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Am Mittwoch ist an der Haltestelle Liebigstraße der KVB-Linie 5 ein Mann verunglückt.

  • Am Mittwochmorgen, 22. Januar, ist ein 49 Jahre alter Mann an der Haltestelle Liebigstraße in Köln-Ehrenfeld tödlich verunglückt.
  • Er war zwischen die beiden Waggons der KVB-Linie 5 gestürzt und zwischen der fahrenden Bahn und der Bahnsteigkante eingeklemmt worden.
  • Die lebensgefährliche Lücke zwischen zwei gekoppelten Stadtbahnen sorgt seit zwei Jahrzehnten für Diskussionen. Es entsteht der Eindruck, dass die KVB das Thema zu sehr auf die leichte Schulter nimmt, meint unser Autor.

Köln – Der tödliche Unfall, der sich am Mittwoch in Ehrenfeld an der Haltestelle Liebigstraße ereignet hat, bringt ein ungelöstes Problem zurück ins Blickfeld. Die lebensgefährliche Lücke zwischen zwei gekoppelten Stadtbahnen sorgt bereits seit zwei Jahrzehnten für Diskussionen über einen Mangel an Sicherheit.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe sahen sich zuletzt im Jahr 2018 damit konfrontiert, als innerhalb weniger Monate drei Menschen ihr Leben verloren, weil sie zwischen zwei Stadtbahnen gerieten. Das Unternehmen kündigte schließlich an, die Fahrzeuge mit Außenkameras ausrüsten zu wollen – das Vorhaben wartet aber noch immer auf die Umsetzung.

KVB-Unfall in Köln: Warum dauert es so lange, die Sicherheit zu verbessern?

Ob das System am Mittwoch geholfen hätte, den Unfall zu verhindern und ein Menschenleben zu retten, ist ungewiss. Dennoch muss sich die KVB die Frage gefallen lassen, warum es so lange dauert, die Sicherheit zu verbessern.

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Es entsteht der Eindruck, dass das Unternehmen das Thema zu sehr auf die leichte Schulter nimmt. Das gilt auch für die Argumentation, dass sich der Kupplungsbereich nicht besser sichern lasse, weil die Bahnen dann nicht mehr durch enge Kurven fahren könnten. Das mag sein, darf aber nicht davon abhalten, nach einer Lösung zu suchen.

Es geht immerhin darum, tödliche Unfälle zu verhindern. Auf einem überfüllten Bahnsteig kann es jedem Fahrgast passieren, dass er im dichten Gedränge in die Lücke zwischen den Bahnen gestoßen wird – das gilt insbesondere für Kinder. 

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