Kommentar zu Tunnel-ElendKöln darf sich Gleichgültigkeit der Bahn nicht bieten lassen

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Der schäbige Tunnel am Hauptbahnhof

  • Der Tunnel an der Johannisstraße unter den Gleisen des Kölner Hauptbahnhofs gilt seit Jahrzehnten als Schandfleck.
  • Lange schon sollte die unwirtliche Unterführung saniert werden, doch der vorgesehene Eröffnungstermin 2023 ist nicht einzuhalten.
  • Schuld ist die Bahn, deren Verantwortlichen der Zustand offensichtlich ziemlich egal ist.

Köln – Die Deutsche Bahn fügt ihrer generellen Weigerung, sich an der Kölner Stadtentwicklung zu beteiligen, ein weiteres unrühmliches Kapitel zu.

Nachdem es mit den Bahnbögen nicht vorangeht und man sich mit der Stadt nicht über eine gemeinsame Sanierung des Kalker Stadtautobahntunnels einigen konnte, kommt nun auch noch der Tunnel an der Johannisstraße hinzu. Den Verantwortlichen der Bahn ist es offensichtlich völlig egal, welches Elend sich unter den Gleisen des Hauptbahnhofs abspielt.

Die Stadt hat viele Millionen Euro investiert, um die östliche Domumgebung – damals ein Schandfleck mit dunklen Ecken – so umzugestalten, dass Touristen dort in einer hellen und freundlichen Atmosphäre spazieren gehen können.

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Sechs Jahre planen, vier Jahre bauen

Nur der angrenzende Tunnel an der Johannisstraße, für den es bereits einen Architekturentwurf gibt, soll noch ein weiteres Jahrzehnt so schäbig bleiben wie er es zurzeit ist, weil die Deutsche Bahn die Sanierung sechs Jahre lang planen und danach noch drei bis vier Jahre bauen will.

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So soll der Tunnel nach einer Umgestaltung aussehen, die sich jedoch erst  nach einer Sanierung der Bahn umsetzen lässt. 

Wer so lange braucht, um rund 100 Meter Tunnel instandzusetzen, der betrachtet das ganz offensichtlich nicht als ein Projekt mit Priorität. Die Stadtspitze darf sich das nicht bieten lassen und muss alle Hebel in Bewegung setzen, um die Sanierung zu beschleunigen.

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