Kommentar zu Venloer StraßeKöln droht bei Verkehrswende gnadenlos abgehängt zu werden

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Auf der Venloer Straße gibt es zurzeit nur wenig platz für Radfahrer.

Köln – Die Stadtverwaltung zeigt sich in Bezug auf die Venloer Straße einmal mehr von ihrer übervorsichtigen, geradezu mutlosen Seite. Eine breite politische Mehrheit arbeitet seit einigen Jahren daran, die Venloer Straße neu zu gestalten. Dazu gehört auch, daraus eine Einbahnstraße zu machen, damit mehr Platz für den Radverkehr übrig bleibt. Die Höchstgeschwindigkeit soll außerdem auf Tempo 20 reduziert werden, um den Verkehr dort insgesamt sicherer zu machen. Beides sind nachvollziehbare und richtige Entscheidungen, wie ein Blick auf die Straße zeigt.

Derzeit herrschen dort – insbesondere bezogen auf die Verkehrssituation – geradezu chaotische Zustände. Für Radfahrerinnen und Radfahrer steht ein knapp handtuchbreiter Fahrstreifen zur Verfügung. Hinzu kommen zahllose Falschparker, die den ohnehin engen Raum noch weiter verknappen.

Bedeutende Verkehrsachse zur Kölner Innenstadt

Der vorhandene Platz muss daher zwingend neu aufgeteilt werden, zumal in Ehrenfeld bereits jetzt mehr Menschen mit dem Fahrrad als mit dem Auto unterwegs sind. Die Venloer Straße gilt zudem als bedeutende Verkehrsachse zwischen dem Westen Kölns und der Innenstadt.

Insofern ist es grundsätzlich zu loben, dass die Stadt eine Einbahnstraße und Tempo 20 nicht direkt ablehnt. Dass es sich aber lediglich um einen einjährigen Verkehrsversuch handelt, zeigt, wie verzagt die Verwaltung die Mobilitätswende angeht.

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Zu groß ist nach wie vor die Angst davor, dass Autofahrer im Stau stehen könnten – die autogerechte Stadt der 1960er Jahre beherrscht offensichtlich nach wie vor das Denken und Planen in den hiesigen Amtsstuben. Mit dieser Haltung wird Köln auch in den nächsten zehn Jahren keine moderne, ökologische und fahrradfreundliche Stadt werden. Mehr Mut ist gefragt. Ansonsten wird Köln im Vergleich mit den anderen Millionenstädten gnadenlos abgehängt. 

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