Kommentar zum FC in Marsdorf„Asozial“? Hürth und Frechen disqualifizieren sich selber

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Mögliche Alternative zum Grüngürtel: Bisher landwirtschaftlich genutzte Flächen im Südwesten von Marsdorf neben der A1 (links). Hier soll auch der Großmarkt angesiedelt werden.

Mögliche Alternative zum Grüngürtel: Bisher landwirtschaftlich genutzte Flächen im Südwesten von Marsdorf neben der A1 (links). Hier soll auch der Großmarkt angesiedelt werden.

  • In Köln wird über eine Verlegung des Trainingsgeländes des 1. FC Köln nach Marsdorf diskutiert.
  • Hürth und Frechen haben die Pläne für einen Sportpark dort scharf kritisiert und das Vorgehen Kölns als „asozial“ bezeichnet.
  • Durch eine solche Unflätigkeit disqualifizieren sich Kölns Nachbargemeinden aber selber, meint unser Autor.

Köln – Die Nachbarn sind sauer. Das ist ihr gutes Recht. Schließlich blickt Köln allzu oft ausschließlich auf sich selbst. Und vergisst dabei, dass Ideen wie die Einrichtung einer Pförtnerampel im Kölner Westen oder die künstliche Verengung der Aachener Straße gravierende Auswirkungen auch auf die Nachbarkommunen und deren Bürger haben.

Allerdings entwerten die Absender ihre Kritik komplett selbst, indem sie die konstruktiv-sachliche Ebene zügig verlassen. Wer mehr Abstimmung anmahnt und für gemeinsame Lösungen wirbt, die Nachbarn aber gleichzeitig unflätig beschimpft, disqualifiziert sich selbst. Eine sinnstiftende Debatte ist damit beendet, noch bevor sie begonnen hat.

Den Schaden haben die Bürger von Hürth und Frechen

Vermutlich haben die Verfasser das sogar geahnt. Man habe den Brief eben für die eigenen Bürger abgefasst, so die eher schlichte Erklärung des Hürther Bürgermeisters. Nach Köln sei das Schreiben nie geschickt worden, das sei auch nicht geplant. Damit wird die Aktion vollends unredlich.

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Wer sich lediglich mit markigen Worten vor die Wähler stellt und Protest nur simuliert, der wird es künftig deutlich schwerer haben, Gehör zu finden – auch bei berechtigten Anliegen. Den Schaden haben die Bürger von Hürth und Frechen.

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