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Kommentar zum Moschee-Beirat„Die Ditib tut gut daran, das Stadtgespräch zu suchen“

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Die Kölner Zentralmoschee in Ehrenfeld (Archivbild)

  • Die Akteure sind sich einig: Der Kölner Moschee-Beirat, vor über zehn Jahren im Vorfeld des Baus der Ditib-Zentralmoschee in Ehrenfeld initiiert, funktioniert seit Jahren nicht mehr.
  • Nun will die Ditib dieses Kapitel endgültig beenden.
  • „Das Verhältnis scheint aber zusehends von Misstrauen, Befremden, Ablehnung geprägt“, so unser Autor. Ein Kommentar

Köln – Es mutet an wie die Todesanzeige für jemanden, dessen Ableben man so recht nicht bedauern will. Ja, der tatsächlich längst als tot betrachtet wurde – der Moschee-Beirat.

Was von vielen als vertrauensbildende Maßnahme, als Gesprächs- und Integrationsangebot gewünscht war, konnte die Ditib zwar nicht ablehnen, wollte es offensichtlich aber auch nicht pflegen. Als Bauhilfe begrüßt, als gesellschaftliches Forum offenbar für übergriffig erachtet. Und zuletzt dann von allen Seiten als politische Zumutung boykottiert und abgelehnt.

Wollen wir so auseinandergehen?

Die einen sagen: Mit einer Organisation, die auf landesübliche Kommunikationsangebote nicht reagiert, die am politischen Gängelband eines die Menschenrechte missachtenden Regimes steht, ist der Dialog unerquicklich.

Die anderen sagen: Die Tür bleibt offen. Wir müssen reden, denn wir leben – wenn auch nicht miteinander, so doch nebeneinander. Und Nachbarn sollten sich freundlich begegnen.

Das Verhältnis scheint aber zusehends von Misstrauen, Befremden, Ablehnung geprägt. Die Ditib tut gut daran, das Stadtgespräch zu suchen, und es – wie es einem Verein nach deutschem Recht zukommt – fair und offen zu organisieren. Daran wird sie gemessen. Und das darf von ihr erwartet werden.

ruediger.heimlich@dumont.de

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