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Kommentar zum Odysseum in KölnKommerzialisierung ist Folge mangelnder Unterstützung

Lesezeit 2 Minuten
Odysseum dpa 031019

Das Odysseum in Kalk

  • Die Sparkasse Köln-Bonn und ihre Stiftung Wissen wollen das Odysseum in Köln-Kalk nicht dauerhaft weiter bezuschussen.
  • Eine finanzielle Beteiligung der Stadt hat eine Mehrheit im Schulausschuss jetzt aber abgelehnt.
  • Die Krise des Hauses hätte die Politik als Chance für einen Neustart nutzen können, findet unser Autor.

Köln – Die gefeierte Eröffnung des Zukunftsmuseums Futurium in Berlin dürfte den Verantwortlichen der Sparkasse Köln-Bonn so gar nicht ins Konzept gepasst haben – versuchen sie doch seit Monaten, die Kölner Entscheider davon zu überzeugen, dass man ein festes Haus zur Vermittlung von Zukunftsfragen nicht braucht. Berlin beweist das Gegenteil: Ein Ort zum Lernen und Debattieren ist höchst attraktiv, wenn er gut gemacht ist.

Das Kölner Odysseum hatte das gleiche Ziel wie das Futurium, aber nie die gleiche Chancen. Man braucht Geld und Partner, gute Ideen und Perspektiven. Es hat an allem gefehlt. Der Sparkasse ist es nicht gelungen, finanzstarke Partner zu finden. Und die Stadt hat sich fein raus gehalten und schon zum Start des Odysseums nicht viel eingebracht. Dem Haus nun vorzuwerfen, dass es den Ansprüchen eines außerschulischen Lernorts nicht gerecht wird, wie es einige im Rathaus tun, ist unfair. Die Kommerzialisierung des Odysseums ist auch die Folge mangelhafter Unterstützung.

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Man hätte nun die Krise des Hauses als Chance für einen Neustart nutzen und mit verschiedenen Partnern ein konkretes Angebot entwickeln können, das passgenau die naturwissenschaftliche und technische Bildung der Kölner Schüler ergänzt. Genau wie in Berlin gibt es hier jede Menge Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie prosperierende Unternehmen, die man zu Mitgesellschaftern hätte machen können. 

Es ist völlig unverständlich, warum die Politiker im Stadtrat die Oberbürgermeisterin und die Bildungsverwaltung nicht dazu aufgefordert haben, sich mit mehr Engagement einzubringen. Stattdessen hat man die Argumente derer übernommen, die vergessen machen wollen, dass das Odysseum einst ein Geschenk an die Kölner war. Ein Ausflug nach Berlin wäre sicher inspirierender gewesen.  

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