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Kommentar zum tödlichen Unfall auf A3Miserables Prüfmanagement bei Straßen NRW

Lesezeit 2 Minuten
Lärmschutzwand A3 GRÖNERT

Schallschutzwände auf der A3 werden am 19. November untersucht.

  • Straßen NRW wusste bereits 2008, dass beim Einbau der Lärmschutzwand etwas nicht in Ordnung war.
  • Der Landesbetrieb gerät immer mehr in die Kritik. Ein Kommentar

Es geht nicht zum Schuldzuweisungen. Das ist Sache der Staatsanwaltschaft und der Gerichte. Das miserable Krisenmanagement von Straßen NRW, der Umgang mit der Katastrophe, die sich vor zwei Wochen auf der A 3 ereignete, lässt aber nur zwei Rückschlüsse zu. Entweder ist der Landesbetrieb mit der Aufklärung überfordert oder es gibt strukturelle Defizite in den Abläufen. Einige Indizien deuten auf letzteres hin.

Es dauert fast zwei Wochen, bis in den Aktenschränken ein Papier gefunden wird, dass eindeutiger nicht sein kann. Straßen NRW weiß seit 2008 über den Pfusch bei der Konstruktion der Lärmschutzwand, fordert die Baufirma mehrfach auf, einen statischen Nachweis zu erbringen – und am Ende verläuft die Angelegenheit im Sande. Dass die Hauptprüfung im Jahr 2019 aus Mangeln an Prüfern verschoben wurde, erfährt das Verkehrsministerium so nebenbei. Auf die Frage, wie lange der Prüfungsstau andauert, zuckt der Minister mit den Schultern.

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Bis heute kann niemand erklären, warum an baugleichen Schutzwänden jetzt Sichtprüfungen vorgenommen werden, die man vor zwei Wochen bei der Unglückswand noch als sinnlos bezeichnet hat, weil sie die Katastrophe nicht hätten verhindern können.

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Das Verkehrsministerium lässt jetzt untersuchen, was in den Innereien von Straßen NRW im Argen liegen könnte. Die Klage über den Mangel an Ingenieuren und Baufachleuten im öffentlichen Dienst gibt es schon lange. Das könnte ein Grund für die Misere sein. 

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