Kommentar zur Corona-KriseZahlen der Hoffnung, aber keine Entwarnung

Lesezeit 3 Minuten
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Die Corona-Krise hat Köln weiter fest im Griff, auch wenn es kleine Hoffnungsschimmer gibt. 

Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

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Carsten Fiedler, Chefredakteur des „Kölner Stadt-Anzeiger“

in vier Fächern müssen unsere Abiturienten ihre Schlussprüfungen ablegen. Und noch sollen sie ja auch 2020 – mit Verspätung – stattfinden. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will allerdings neu nachdenken, falls die Corona-Auszeit an den Schulen verlängert werden muss. Auf drei Fächer hingegen kommt es schon jetzt für uns alle an, um der Krise Herr zu werden: auf die Medizin, versteht sich. Dann aber auch auf die Mathematik und die Psychologie.

Ich ertappe mich in diesen Tagen dabei, dass ich mit so schönen Begriffen wie „Verdoppelungszahl“ oder „R0-Wert“ hantiere. Beides sind wichtige Indikatoren für die Verbreitung oder eben die Eindämmung des Virus. Einmal, Sie wissen es, geht es um den Zeitraum, in dem sich die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten verdoppelt. Je länger es dauert, desto besser, weil es zum berühmten Abflachen der Kurve von Covid-19-Erkrankungen und -Todesfällen beiträgt. Der „R0-Wert“ wiederum gibt an, wie viele andere ein bereits Infizierter ansteckt. In diesem Fall gilt natürlich: je weniger, desto besser.

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Bei der Verdoppelungszahl zeigen sich die Experten vorsichtig optimistisch, geben aber noch nicht Entwarnung. Man braucht sich auch nur einmal die großen Unterschiede zwischen den Bundesländern anzuschauen, um zu erkennen: Wir sind noch lange nicht über den Berg. In NRW liegt die Verdoppelungszahl (Stand Montag) bei 11,7 Tagen, in Bayern bei nur 7,7 und im Saarland gar bei nur 5,3 Tagen.

Ich verkneife mir ein Sinnieren darüber, ob die eher drakonisch daherkommende Strategie von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angesichts der Zahlen wirklich die bessere war als die für NRW von Armin Laschet (CDU) ausgerufene. Auf politisches Klein-Klein kommt es gerade nun wirklich nicht an.

Rückweg in die Normalität

Wohl aber auf Psychologie, das dritte Fachgebiet der Stunde. Natürlich wüsste ich zu gern, wann wir denn mit dem Rückweg in die Normalität beginnen können. Der 19. April steht unterdessen als Datum der Hoffnung im Raum – fast so, als fielen Ostern, Weihnachten und Neujahr auf diesen einen Tag. Die Kanzlerin allerdings hat am Montag, auch angesichts der in Österreich angekündigten Lockerungen, vor Festlegungen zum jetzigen Zeitpunkt gewarnt.

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Ich finde das richtig. Und ich setze gegen das „Datum der Hoffnung“ die „Zahlen der Hoffnung“. Die Verdoppelungszahl gehört dazu. Wir sollten jetzt nicht nachlassen in unserem Bemühen, dass diese Zahl weiter steigt. Ich jedenfalls werde meinen Beitrag leisten.

Bleiben Sie gesund! Achten Sie auf sich und Ihre Nächsten!

Ihr Carsten Fiedler

Chefredakteur

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