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Kommentar zur Kölner SPDKossiski kann Reker bei den Themen Wohnen und Schulen stellen

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Kossiski 170220 GRÖNERT

Christiane Jäger (v.l.n.r.), Andreas Kossiski und Christian Joisten

  • Die Kölner SPD hat Andreas Kossiski am Samstag zu ihrem Oberbürgermeisterkandidaten gewählt.
  • Kossiski ist ein Mann mit klaren Positionen, der aber die Partei hinter sich einen muss.
  • Die Bilanz von Henriette Reker ist nicht in allen Bereichen positiv – hier tut sich eine Chance für die SPD auf.

Die lange Suche hat ein Ende. Und es ist ein gutes Ende für die SPD. Mit Andreas Kossiski hat die Partei einen Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters gefunden, der Amtsinhaberin Henriette Reker durchaus gefährlich werden kann. Kossiski ist nicht nur ein erfahrener Politiker, er hat sich vor allem auch Gedanken über sein Programm gemacht, hat klare Positionen für seinen Wahlkampf entwickelt – und das schon deutlich vor seiner Nominierung.

Auch wenn Kossiski sicher nicht der allererste Kandidat war, bei dem die Parteistrategen angeklopft haben, ist er doch alles andere als eine Verlegenheitslösung. Namen wie Katarina Barley, Martin Schulz oder Norbert Walter-Borjans hätten vielleicht für mehr bundespolitischen Glanz im Wahlkampf gesorgt, doch standen sie alle eben irgendwann nicht mehr zur Verfügung. Und Mike Homann, SPD-Bezirksbürgermeister aus Rodenkirchen, zeigte noch mit seinem Auftritt beim Parteitag, dass es ihm wohl kaum gelungen wäre, die zerrissene Partei zu einen.

Diese Chance aber hat Andreas Kossiski. Er muss sie allerdings nutzen, denn sein Erfolg ist in hohem Maße auch vom Zustand der Kölner SPD abhängig.

Alles zum Thema Henriette Reker

Wenn sich die Flügel- und Grabenkämpfe in Partei und Ratsfraktion, die nach dem Rückzug von Martin Börschel und Jochen Ott von den Spitzenämtern in Fraktion und Partei in aller Härte ausgebrochen waren, weiter fortsetzen, braucht der Kandidat gar nicht anzutreten. Er muss also nicht nur nach außen, sondern vor allem auch nach innen wirken. Dabei werden sich nicht alle Probleme im Konsens lösen lassen – hier wartet einiges an Arbeit auf Andreas Kossiski.

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Im Wahlkampf wird er mit klaren sozialdemokratischen Positionen antreten und damit durchaus Alternativen zur jetzigen Politik anbieten. Bleibt er sich dabei treu, kann er die amtierende OB wie auch Grüne und CDU, die sich ja erneut gemeinsam für Reker starkmachen, auf einigen Feldern durchaus stellen. Vor allem beim Wohnungsbau oder bei der Schulpolitik ist die Leistungsbilanz höchst überschaubar.

Und auch der Blick auf die steigende Zahl der Kölner, die sich abgehängt fühlen von Politik und Verwaltung, ist dringend notwendig.

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