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Kommentar zur OperBis heute hat niemand Verantwortung für Desaster übernommen

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Die Baustelle im Kölner Opernhaus.

Köln – Die Oberbürgermeisterin hat mit ihren Worten am Dienstag den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Sanierung der Kölner Oper wird als Desaster der Fehlplanungen und geplatzten Träume in die Stadtgeschichte eingehen. Das liegt nicht nur daran, dass die Stadtspitze in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen immer neue Kostensteigerungen und Verzögerungen verkündet (hier lesen Sie mehr).

Es liegt auch daran, dass bis heute niemand Verantwortung für das Desaster übernommen hat – sowohl Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach als auch Patrick Wasserbauer, geschäftsführender Direktor der Bühnen, sind nach wie vor im Amt, obwohl sie vor der gescheiterten Wiedereröffnung im Sommer 2015 ganz eindeutig zu den Verantwortlichen gehörten.

Köln sendet fatales Signal durch mangelnde Aufklärung

Köln sendet mit der mangelnden Aufklärung das fatale Signal, dass es keine Konsequenzen hat, wenn ein wichtiges und teures öffentliches Bauprojekt an die Wand gefahren wird. Dabei ist inzwischen deutlich geworden, dass es bis zum Sommer 2015 vor allem an der notwendigen Kontrolle mangelte. Die Planungen der Ingenieure für die Haustechnik wurden ganz offenbar nicht intensiv genug geprüft, um feststellen zu können, dass sie sich nicht umsetzen lassen.

Genau diesen Fehler will Bernd Streitberger, der technische Betriebsleiter, nicht wiederholen. Insofern ist es nachvollziehbar, dass sich die Wiedereröffnung erneut verzögert, weil jetzt noch einmal alles ganz genau geprüft werden musste. Ob die Planungen tatsächlich halten, was sie versprechen, wird sich aber erst erweisen, sobald die Haustechnik tatsächlich eingebaut wird.

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Einen Weg zurück gibt es nicht mehr, da bereits fast 400 Millionen Euro an die Bauunternehmen ausgezahlt sind. Die Stadt und die Bühnen dürfen sich auf keinen Fall ein weiteres Scheitern erlauben. Die Verantwortlichen stehen in der Pflicht, die Opernsanierung zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Einen weiteren geplatzten Traum darf sich Köln nicht leisten. 

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