Konzert im E-WerkMit diesen Zutaten fabrizieren die Beatsteaks ihre Köln-Party

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Torsten Scholz (links) und Arnim Teutoburg-Weiß von den Beatsteaks im E-Werk.

Köln – Ein silbern glitzernder Vorhang, auf den während des Auftritts geometrische Formen wie aus einem Tapetenmusterbuch der 1960er Jahre projiziert wurden, war das einzige optische Showelement. Für die Unterhaltung sorgte die ausgelassene Band aus Berlin. Mehr Zutaten brauchte es nicht für die wilde Party im E-Werk am Donnerstagabend.

Fans sollen Handys in der Tasche lassen

Bei den Beatsteaks wird das Gaspedal auf der Bühne eigentlich stets bis zum Anschlag durchgetreten. Es gelingt der Band um Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß dennoch überraschend, den Stecker zu ziehen, ohne die Stimmung abzuwürgen. Von Keyboard-Klängen eingeleitet gaben die Hauptstädter ein Cover zum Besten, dass ganz offensichtlich vielen im überwiegend jungen Publikum unbekannt war. Der „Eisbär“ der Schweizer Band Grauzone war 1981 ein beliebter Hit im Sog der Neuen Deutschen Welle. Alle anderen Songs wurden inbrünstig mitgesungen.

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Arnim Teutoburg-Weiß von den Beatsteaks im E-Werk.

Zu Beginn hatte Teutoburg-Weiß die Marschrichtung für den Abend ausgeben. „Lasst uns Spaß haben. Wir denken nicht an morgen. Wir denken nur an jetzt. Die Handys bleiben in der Tasche, wir sind hier unter uns“, lautete seine Parole.

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Tatsächlich feierte die Meute vor der Bühne als gäbe es kein Morgen. Ein wüstes Gewusel, in dem aber jeder seinen Spaß zu haben schien. Band und Fans verbrannten bei tropischem Klima in der Halle an der Schanzenstraße ordentlich Kalorien. Fitnesstraining nach Art der Beatsteaks.

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Neben den vielen englischsprachigen Hits wie „Let Me In“ oder „Hand In Hand“, der unter anderem schon von den Toten Hosen adaptiert wurde, ergänzten die Coverversionen von Ilona Schulzes „Hey Du“ und Hildegard Knefs „Von nun an ging’s bergab“ die Setliste. Rituellen Charakter hat der Song „Summer“ bei den Beatsteaks-Konzerten. Lead-Gitarrist Bernd Kurtzke spielte grinsend mehrfach das Riff an und der Anhang skandierte dazwischen den Bandnamen.

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Die Beatsteaks gaben im E-Werk Gas.

Die Pause zwischen den beiden Zugabe-Blöcken zogen die Beatsteaks derart in die Länge, das sich einige Gäste bereits auf den Heimweg machten. Als die Gruppe dann doch noch auf die Bühne zurückkehrte, konnte man Teutoburg-Weiß eine diebische Freude über diesen kleinen Coup anmerken. Mit den Worten „Wir sehen uns morgen“ – am Freitagabend werden die Beatsteaks ihre Fans ein zweites Mal im E-Werk vor sich her treiben – entließ der Sänger das Publikum in die wenig Abkühlung verschaffende Abendluft.

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