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Konzert in KölnJim Kroft hilft Flüchtlingen – seine Erfahrungen werden zu Songs

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Der Musiker Jim Kroft reiste um die ganze Welt. 

Köln – Um nicht mehr nur aus den Nachrichten zu erfahren, was in der Welt passiert, fasste Musiker und Filmemacher Jim Kroft vor fünf Jahren den Entschluss „ungefiltert und aus erster Hand zu erfahren“, was mit den Flüchtlingen an den Küsten von Lesbos passiert, warum Menschen in den USA Demagogen wählen und wie die Kultur in China, Russland oder Afrika ist. Er wollte es mit seinen eigenen Augen sehen.

Was der gebürtige Schotte erlebt hat, lässt der Künstler in seine Musik fließen. So erzählt sein aktuelles  Album „Love in the face of fear“ (zu deutsch: Liebe im Angesichts des Schreckens) von Krofts Erfahrungen, die er beim Konzert in Köln, das am Samstag, 18. Januar, im Stereo Wonderland auf der Trierer Straße stattfindet, mit seinen Zuhörern teilen wird.

Musiker Jim Kroft schätzt Köln sehr

Kroft lebt bereits seit einigen Jahren in Berlin, die Stadt ist zu seinem Zuhause geworden. „Ich habe eine Gastfreundschaft erlebt, die ich nie hätte erwarten können. Es ist sehr witzig, dass die Deutschen nicht zu wissen scheinen, wie warm sie als Menschen sind“, sagt er. Doch auch Köln spiele für den Wahlberliner eine wichtige Rolle.

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„Ich habe eine Liebesaffäre mit Köln“, beschreibt Jim Kroft sein Verhältnis zur Stadt – was auch am kölschen Bier liege. Geprägt haben ihn vor allem Erfahrungen mit Ben Meßner vom Kölner „Project Hope – Hoffnung durch Sport“ und den Menschen in den Flüchtlingsunterkünften der Stadt. Hier hat er für Geflüchtete Konzerte gespielt und ist mit ihnen in Kontakt gekommen.

Erlebnisse mit Flüchtlingen auf Lesbos prägen den Künstler

Als Kroft 2015 in den Nachrichten sah, „unter welch fürchterlichen“ Umständen die Flüchtlinge an den Küsten von Lesbos ankommen, wusste er, dass er etwas beisteuern muss. Die Bilder von der großen Not der Menschen prägen ihn: „Der Horror, wenn Menschen im Winter, frierend, nass, unterkühlt in schlechten Booten ankommen, ist unbeschreiblich. Durch Bilder in den Nachrichten kann man es nicht nachfühlen und verstehen.“

Seine Erlebnisse aus Lesbos hat der Künstler in der Dokumentation „The March of Hope“ verarbeitet. Kroft kritisiert die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union: „Menschen sterben an unseren Küsten und es ist keine Frage von Rechts oder Links, sondern eine Frage der Humanität.“ Wie die EU mit „Menschen in unseren Gewässern umgeht, ist tief beschämend.“

Liebe als Lösung von Problemen

Durch seinen Einsatz für Flüchtlinge und seine Dokumentation ist Jim Kroft Hass entgegengeschlagen: „Es gab Attacken sowohl von der extremen Rechten als auch von Links.“ Hass ist für den Musiker „immer selbstzerstörerisch und hat das Potenzial alles zu vergiften“. Liebe dagegen „ist die Antwort auf alles“. Durch seine Erfahrungen der letzten Jahre hat Kroft gesehen, dass nur die Liebe „wahren Wandel und wahren Fortschritt bringt“.

Konzert am 18. Januar 2020

Jim Kroft spielt am Samstag, 18. Januar, um 20 Uhr, ein Konzert im Stereo Wonderland

Karten Kosten im Vorverkauf 12 Euro und sind online erhältlich

 „Mit dem Albumtitel ‚Love in the face of fear‘ wollte ich all meine Erlebnisse und Erfahrungen in einer Nachricht zusammenfassen.“ Im Alltag sei es oft einfacher wütend zu sein, doch die wahre Herausforderung sei es, zu lieben.

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Nicht nur im Albumtitel, auch in jedem Lied des Künstlers steckt viel seiner Lebenserfahrung. Das bringt Kroft bei seinen Konzerten rüber. „Das Set beim Konzert wird voller Energie und Hoffnung sein. Meine Intention ist es, dass die Menschen mit neuer Energie und Inspiration für die Herausforderungen in ihrem Leben aus dem Konzert gehen.“ 

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