Korso mit MartinshornPolizeipräsident entschuldigt sich für Aktion von Kölner Beamten

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Uwe Jacob

Uwe Jacob

Köln – Polizeipräsident Uwe Jacob hat sich nach einem nicht genehmigten Abschiedskorso für einen pensionierten Polizeibeamten entschuldigt, bei dem Blaulicht und Martinshorn eingesetzt wurden. Die Kolonne, die von Brühl nach Weilerswist und Euskirchen führte und an der neben 17 Motorrädern auch ein SEK-Fahrzeug und ein Wasserwerfer beteiligt waren, hatte im Kreis Euskirchen für Verwirrung gesorgt. Von dort erhielt die Polizei den Anruf einer aufgebrachten Leiterin einer Kita, an der der Tross vorbeifuhr. Führungskräfte der Polizei fuhren daraufhin aus dem Präsidium in Köln in die Euskirchener Einrichtung, brachten für die Kinder „Erinnerungen an die Polizei Köln“ mit, wie es hieß, und legten „die Karten auf den Tisch“, wie Jacob sagte.

„Ich habe Verständnis dafür, dass beliebte Mitarbeiter nach mehr als 40 Dienstjahren würdevoll verabschiedet werden. Derartige Aktionen können jedoch Konsequenzen für jeden Einzelnen, aber auch für die Behörde haben“, sagte Jacob zur Sache. Gegen die gut 20 beteiligten Polizisten, die sämtlich verschiedenen Dienststellen der Kölner Polizei angehören, laufen nun interne Ermittlungen. „Nun wird der Vorgang aufgearbeitet. Wir wollen auch dafür sorgen, dass so etwas nicht wieder vorkommt“, sagte Polizeisprecher Wolfgang Baldes.

SEK und Bereitschaftspolizisten beteiligt

Kern der internen Ermittlungen wird sein, wer die Aktion geplant hat und wer an ihr beteiligt gewesen ist. Üblicherweise werden solche internen Ermittlungsverfahren aus möglichen Befangenheitsgründen nicht von der Kölner Polizei selbst geführt, sondern von der Polizei Bonn. Die mutmaßlich beteiligten Beamten kommen aus unterschiedlichen Dienststellen der Polizei Köln, unter anderem der Spezialeinheiten und der Bereitschaftspolizei, die in Brühl stationiert ist. Der nun verabschiedete Beamte war dort für die Ausbildung tätig. Auf Facebook erntete die Polizei größtenteils Sympathien für die Aktion. Die Mutter eines der Kinder der betroffenen Kita schrieb, dass ihre Tochter nun einen „neuen Berufswunsch“ habe.

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