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Kosten unklarKölner Impfzentrum zieht bereits Anfang September um

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Impfzentrum Köln

Ein Hinweisschild im Kölner Impfzentrum in den Deutzer Messehallen

Köln – Das Kölner Impfzentrum zieht bereits Anfang September um. Der Weg für den Umzug ist aber nicht weit: In der Messe geht es von Halle vier in die dahinter gelegene Halle eins. Dort sollen dann am 6. September die ersten Impfungen stattfinden. Bis einschließlich 2. September wird die Halle vier genutzt, der Umbau findet dann vom 3. bis 5. September statt. Dadurch bleibt das Impfzentrum lediglich am 3. September außerplanmäßig geschlossen. Wie teuer der Umbau werden wird, sei noch nicht abschließend kalkuliert, so ein Sprecher der Stadt. „Die Abstimmungen mit der Messe laufen.“

Grund für den Wechsel der Hallen ist die 39. Internationale Dental-Schau (IDS), die vom 22. bis 25. September in Köln stattfindet. Dafür werde die derzeit belegte Halle vier sowie nahezu das gesamte Südgelände benötigt, heißt es vonseiten der Messe. Durch den Umzug in Halle eins verkleinert sich die Fläche des Impfzentrums zwar, dennoch versichert die Stadt: „Die maximale Anzahl an Impfungen pro Tag kann bedarfsgerecht angepasst werden.“ Aktuell können im Impfzentrum täglich 7000 Impfungen stattfinden. Das sei künftig auch in Halle eins möglich, so der Sprecher. Wobei dies zunächst nicht nötig seien wird: Statt 7000 Impfungen am Tag werden aktuell nur um die 7000 Impfungen pro Woche nachgefragt.

Impfzentren in NRW sollen Ende September schließen

Noch bis zum 30. September werden die Impfzentren in Nordrhein-Westfalen vom Land finanziert – danach sollen sie geschlossen werden. Denn eine „Skizze zur Weiterführung der Impfkoordination“ des NRW-Gesundheitsministeriums vom 6. Juli sieht vor, „die Grundlast der Impfungen ab dem 1. Oktober durch die niedergelassenen Ärzte tragen zu lassen“.

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Das sieht Prof. Oliver Cornely, Infektiologe an der Kölner Uniklinik, kritisch. „Das ist wirklich kurzsichtig. Es geht weiterhin vor allem darum, eine möglichst hohe Impfquote zu erreichen – und die Impfzentren leisten hier einen Beitrag, der hilft“, sagte er zuletzt im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es sei unklar, wann eine Auffrischung durch eine dritte Impfung benötigt werde, „der Aufwand dafür ist riesig“. Denn parallel würden sich andere zweitimpfen lassen. „Das können die Praxen nicht alles auffangen“, so Cornely.

Kommunen können weiterhin Impfungen anbieten

Das Gesundheitsministerium sieht vor, dass die Kommunen weiterhin in Eigenregie Impfungen anbieten können – etwa mobile Impfungen in Pflegeeinrichtungen oder in sozial benachteiligten Stadtteilen. „Kommunale Aufgabe wird vorrangig die Impfung vulnerabler, immobiler und schwer erreichbarer Gruppen sein“, heißt es vonseiten der Stadt.

Daher sei „unter Vorbehalt des tatsächlichen Wortlauts des zu erwartenden Erlasses“ neben dem Einsatz von mobilen Teams auch eine zentrale, stationäre Einrichtung geplant. Diese solle voraussichtlich im Gesundheitsamt am Neumarkt entstehen.

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