Kostenlose AusstellungStädtepartnerschaft Köln-Bethlehem feiert 25-jähriges Bestehen

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Teil der Ausstellung.

Teil der Ausstellung.

Köln/Bethlehem – Kölns Partnerstadt Bethlehem geht es schlecht. Als die Corona-Pandemie ausbrach, kam der Tourismus, von dem rund 70 Prozent der Bevölkerung abhängen, zum Erliegen. Bisher gibt es kaum Zeichen einer Erholung. Dabei kann sich das, was vor Beginn der Krise jährlich Millionen Reisende aus aller Welt in die Geburtsstadt Jesu zog, mehr denn je sehen lassen: Die Geburtskirche ist von 2013 bis 2020 aufwändig restauriert worden.

Einen Eindruck davon kann man sich in der Kirche Sankt Gertrud, Krefelder Straße 57, verschaffen. Dort ist am Dienstag die Schau „Von Köln nach Bethlehem. Kommt und seht!“ eröffnet worden, die bis zum 5. Januar kostenlos besichtigt werden kann. „Das ist zu unserem 25-jährigen Bestehen unser Geschenk an die Stadt“, sagte Claudia Burger, Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Köln-Bethlehem, der die Wanderausstellung nach Köln geholt hat. Ihr Originaltitel lautet „Bethlehem Reborn. Die Wunder der Geburtskirche.“

Im Fokus: Unesco Weltkulturerbe Geburtskirche Jesu Christi

„Die Ausstellung möchte die kürzlich restaurierte Geburtskirche in ihrer ganzen künstlerischen Schönheit und historischen Bedeutung sowie vor allem in ihrer spirituellen Botschaft zur Geltung kommen lassen“, schreibt Issa Kassissieh, palästinensischer Botschafter beim Heiligen Stuhl, in seinem Beitrag für den Katalog. 2012 wurde die Kirche von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt und zugleich auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt. Schon 2009 hatte sich mit Zustimmung der drei Glaubensgemeinschaften, die in der Kirche vertreten sind, das von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas einberufene Komitee für den Erhalt des Bauwerks gegründet.

Zur Sanierung der Bausubstanz und der Restaurierung der Kunstschätze im Inneren wurde ein dreistufiges Programm entwickelt. Zunächst wurden Dach und Fenster saniert, danach wurde die Vorhalle instandgesetzt. Die Arbeiten der dritten Phase umfassten die Rekon-struktion und Restaurierung der Wand- und Bodenmosaiken, Fresken und bemalten Säulen.

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Die Ausstellung, die aus Bildern, Texten und Videos besteht, ist unterteilt in fünf Kapitel; den roten Faden bildet das Restaurierungsvorhaben. Chronologisch geht es durch die lange Historie, von der Geburtsgrotte, über der in der konstantinische Epoche der Vorgängerbau errichtet wurde, über die Basilika des Justinian, deren Veränderungen in der Zeit der Kreuzfahrer und den Verfall der Kirche ab dem 14. Jahrhundert bis zur „Wiedergeburt“ dank Sanierung.

„Wir bringen die Geburtskirche hierher“, sagte am Dienstag Hauptkurator Taisir Hasbun, und sprach von der wiederhergestellten „Glorie der Kirche“. Für das Projekt wurde weltweit Geld gesammelt. In Köln kamen bei einer Spendenkampagne 66 000 Euro zusammen; ein Drittel davon brachte der Förderverein auf. Er unterstützt Projekte und Initiativen in Bethlehem, wo inzwischen weniger als fünf Prozent Christen leben und das viele junge Leute mangels Perspektive verlassen, und pflegt den Austausch in vielen Bereichen, vom Sport bis zur Kultur.

Besuchszeiten: Dienstag bis Sonntag 14 bis 18 Uhr, Montag geschlossen. Führungen Mittwoch und Freitag um 17 Uhr , Samstag und Sonntag um 15 Uhr; Sonderführungen auf Anfrage

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