Kostenloses Gamescom-FestivalKölsche Bands spielen am Sonntag auf den Ringen

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Gut besucht: das City-Festival

Köln – Jahr für Jahr kommen mehr Besucher zur Gamescom, wird die Zahl der Aussteller größer und der Deutzer Bahnhof voller. In diesem Jahr wuchsen die Besucherzahlen zwar „nur“ um ein paar Tausend, doch mit 373.000 gezählten Besuchern stellte die Videospiel-Messe erneut einen Rekord auf. Nicht nur Gaming-Fans aus der ganzen Welt profitieren von dem mehrtägigen Trubel, sondern auch die Kölner. Zum parallel zur Messe auf dem Hohenzollernring stattfindenden Gamescom-Festival gibt es keine genauen Besucherzahlen, doch drei Tage voller Gratiskonzerte locken jedes Mal weit mehr als Hunderttausend Besucher an.

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Auf den ersten Blick fällt auf, dass die beiden Besuchergruppen nicht übermäßig überschneiden. Zwar trifft man auch Gaming-Fans zwischen Rudolf- und Friesenplatz, aber die große Mehrheit der Menschen vor der großen Hauptbühne hat von der Messe nicht mehr gesehen, als die Fahnen auf der Deutzer Brücke und die vielen als Spielehelden verkleideten Cosplayer. Sie genießen einfach das gelöste Ambiente, dass sich auf den Ringen ganz ohne Autoverkehr ausbreitet.

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Zwar stehen Sicherheitsleute in blauen Westen an den Zugangspunkten und behalten die Besucherströme im Auge. Doch ein Glasverbot wie etwa bei Karnevalsveranstaltungen gibt es nicht. Gruppen stehen an den Ständen oder sitzen auf den Bordsteinen, Bierbänke und die Tische der vielen Bars und Restaurants ergänzen sich zu einem großen Straßenfest.

„Es war sehr gut, aber auch sehr voll“

Die wenigen Gamer, die es auf das Festival verschlagen hat, sind nicht auf die Gratiskonzerte aus. Eine Gruppe aus Wilhelmshaven etwa, die vom ersten Mal die Gamescom besucht, zieht es in Richtung der Zülpicher Straße. Ein Berliner Geschwistertrio ist ebenfalls zur Messe angereist, doch auch sie interessieren sich nicht für die Konzerte. Die 19-jährige Angelina ist eben auch die einzige Person weit und breit, die ein Gaming-Kostüm trägt. Sie verkörpert einen der Hauptcharaktere des Nintendo-Spiels „Three Houses“. Zusammen mit ihren Brüdern Steven und Pascal hat sie drei Messetage hinter sich. „Es war sehr gut, aber auch sehr voll“, sagt sie. Alle drei haben fest vor, ihren Besuch im nächsten Jahr zu wiederholen.

Unterdessen endet die Umbaupause, die zwischen dem Auftritt des deutschen Sängers Daniel Donskoy und dem bekanntesten Gast des Samstagabends liegt. Tom Odell ist der Star des Abends, der britische Popsänger ist vor allem für seinen Song „Another Love“ bekannt. Fast zwei Stunden spielt Odell mit seiner Band und nutzt dabei die besondere Akustik der Ringstraße aus. Die vielstöckigen Fassaden tragen den Schall bis in die hinterste Reihe und machen die Innenstadtstraße zu einem perfekten Konzertort. „Das könnte man ruhig öfter machen“, sagt eine Zuschauerin. Tatsächlich sind die Ringe nur zwei Mal im Jahr kein reiner Verkehrsweg, sondern Schauplatz großer Ereignisse: an Karneval und zur Gamescom.

Und weil keine Kölner Großveranstaltung ohne ein wenig Karneval auskommt, gehört der Sonntag traditionell den kölschen Bands. Miljö, Planschemalöör, Kasalla und Brings sorgen für Stimmung bis in den späten Abend.

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