A3-Zufahrt bleibt gesperrtLandesbetrieb braucht die Fläche als Materiallager

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (2)

Die A3-Zufahrt Richtung Innenstadt bleibt gesperrt. 

  • Im Januar will die Stadt im Kalker Autobahntunnel alle sechs Spuren freigeben, doch es steht bereits die nächste Großbaustelle an.
  • Die wegen der Tunnelsanierung gesperrte Schleife der A3 wird höchstens für ein paar Wochen geöffnet sein und dann wieder dicht gemacht.
  • Denn der Landesbetrieb Straßen NRW benötigt die Zufahrt – als Baufläche für die A4.

Köln – Pendler, die täglich über die Zoobrücke in die Stadt hinein und auch wieder herausfahren und dort im Stau stehen, sehnen den Moment herbei, in dem die Sanierung des Kalker Stadtautobahntunnels beendet ist. Mitte Januar soll es nach fast fünf Jahren endlich so weit sein. Dann will die Stadt alle sechs Spuren für den Verkehr freigeben. Doch das jahrelange Leiden wird nicht für alle Autofahrer ein Ende finden, da bereits die nächste Großbaustelle ansteht.

Die wegen der Tunnelsanierung seit 2014 gesperrte Schleife, die von der Autobahn 3 in Richtung Oberhausen auf die Stadtautobahn führt, wird höchstens für ein paar Wochen geöffnet und danach erneut gesperrt.Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, wird der Landesbetrieb Straßen NRW die Schleife als Baufläche nutzen, wenn vom kommenden Jahr an zwischen dem Kreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle Merheim entlang der Autobahn 4 neue Lärmschutzwände eingezogen werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Doch warum hat Straßen NRW diese Arbeiten nicht parallel zur Tunnelsanierung in Auftrag gegeben, wegen der die Schleife ohnehin gesperrt war? „Wir haben den Bau des Lärmschutzes bereits mehrfach nach hinten verschoben, weil die Stadt Köln nicht mit der Sanierung des Kalker Tunnels fertig geworden ist“, sagte ein Sprecher des Landesbetriebs auf Anfrage.

Beide Projekte parallel zu realisieren, hätte den Verkehr noch stärker belastet als das ohnehin der Fall gewesen sei, so die Argumentation von Straßen NRW. Tatsächlich musste die Stadtverwaltung die Generalsanierung des Kalker Tunnels mehrfach verlängern, weil immer neue Probleme auftauchten –  so bröckelte etwa der frisch aufgetragene Spritzbeton wieder von der Decke.

Die Sperrungen im Autobahnkreuz Köln-Ost

Die Sperrungen im Autobahnkreuz Köln-Ost

Wann genau die Montage der Lärmschutzwände beginnen wird, ist noch unklar. Der Auftrag werde erst dann öffentlich ausgeschrieben, wenn die Stadt auch tatsächlich alle sechs Spuren im Stadtautobahntunnel wieder geöffnet habe, sagte der Straßen-NRW-Sprecher. Offenbar wollen die Verantwortlichen sichergehen, dass die Stadt dieses Mal auch tatsächlich fertig wird. Somit dürfte jedoch das Ziel, noch im ersten Quartal 2019 mit den Lärmschutz-Arbeiten zu beginnen, kaum noch realistisch zu erreichen sein. Das Projekt soll insgesamt zwei Jahre in Anspruch nehmen. „Wir werden die Schleife von der A3 auf die Stadtautobahn auf jeden Fall so schnell wie möglich wieder freigeben“, sagte der Sprecher. In der Zwischenzeit könnten die Autofahrer als Alternative die Autobahn 559 benutzen.

„Es ist schade, dass die Maßnahmen zum Lärmschutz nun erst nach der Tunnelbaustelle in Angriff genommen werden und dadurch die Verbindung von Frankfurt in Richtung Tunnel weiterhin nicht befahrbar ist“, sagte ein Stadtsprecher. Andererseits begrüße das Verkehrsdezernat, dass Straßen NRW mit seiner Baumaßnahme warte, bis alle Fahrspuren im Tunnel Kalk wieder benutzbar seien. „Eine zeitliche Überschneidung der Maßnahmen hätte den Verkehr sicherlich noch mehr belastet“, so der Stadtsprecher.

Immerhin soll ab Mitte Januar die ebenfalls seit 2014 gesperrte Auffahrt von der A3 in Richtung Frankfurt auf die Stadtautobahn wieder freigegeben sein. Möglicherweise wird bis dahin auch die Asphaltdecke in dem Bereich erneuert. Ab dann sollen auch alle sechs Spuren im Kalker Tunnel befahrbar sein – wenngleich bis zum vollständigen Einbau der Sicherheitstechnik im Sommer lediglich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern.

KStA abonnieren