Landeplatz für Rettungs-HubschrauberStadt Köln prüft Kalkberg-Alternativen

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Köln – Stadtdirektor Stephan Keller lässt drei alternative Standorte für den Bau einer Start- und Landestation für Rettungshubschrauber untersuchen. Bislang hatte die Verwaltung an der Absicht festgehalten, den aus Abfällen der chemischen Industrie bestehenden Kalkberg dafür zu verwenden.

Gutachten soll nach drei Monaten vorliegen

Der Rohbau steht bereits auf der Spitze der Müllhalde, wurde aber teilweise beschädigt. Das passierte, als der Kalkberg unter der Last einer aufgeschütteten Erdkuppe, die als Lärmschutz dienen sollte, absackte. Im Dezember 2015 stoppte die Stadt die Bauarbeiten, die bis heute ruhen. Lediglich die Stabilität wird zurzeit wiederhergestellt. Seit Ende 2015 mehren sich Stimmen, den Bau der Hubschrauberstation aufzugeben. Zuletzt positionierten sich die Grünen gegen den Kalkberg als Standort.

Als Alternativen sollen jetzt der Flughafen Köln/Bonn, der Flugplatz Kurtekotten und das Areal des Klinikums Merheim geprüft werden. Dabei soll es vor allem um die flugrechtlichen Eignung gehen. Das Gutachten soll bereits drei Monate nach der Beauftragung vorliegen.

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Die Feuerwehr und die Stadt hatten sämtliche in Frage kommenden Standorte bereits 2005 und 2011 auf ihre Eignung untersucht. Daraus ging damals jeweils der Kalkberg als klarer Sieger hervor, wobei die Auswahl der Kriterien zum Teil fragwürdig war.

Eine unendliche Geschichte

So fielen einige Grundstücke nur deshalb durch, weil die Bauzeit länger als zwei Jahre gedauert hätte. Das erscheint angesichts der Tatsache, dass seit dieser Bewertung mittlerweile 13 beziehungsweise sieben Jahre vergangen sind, absurd. Der Zeitdruck kann kaum eine so gewichtige Rolle gespielt haben, wie es die Untersuchung damals nahe legen wollte.

Der Flughafen fiel bei bisherigen Untersuchungen als dauerhafter Standort stets durch, weil die Lage aufgrund der Entfernung zur Stadt als sehr ungünstig bewertet wurde. Seit 2010 starten und landen die Rettungshubschrauber aber am Flughafen, der als Interimslösung dient. Das hat nach Auskunft der Feuerwehr bislang gleichwohl nicht für Probleme bei Einsätzen gesorgt.

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