Lebensgefährliche ÜberquerungBürger fordern Überweg auf Berrenrather Straße

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Der Radweg ist an dieser Stelle für beide Fahrtrichtungen auf einer Fahrbahnseite.

Der Radweg ist an dieser Stelle für beide Fahrtrichtungen auf einer Fahrbahnseite.

Köln-Lindenthal – Kürzlich, so erzählte ein Gast namens Thorsten Wulf in der Sitzung der Bezirksvertretung Lindenthal, sei er an der Berrenrather Straße vor der Überführung der A4 Zeuge einer Situation geworden, die ihn besonders erschreckt hat. „Eine rücksichtsvolle Fahrzeugführerin hielt an, um eine Familie über die Straße gehen zu lassen. Als sie das tat, kam ein vom Verkehr sichtlich genervter Autofahrer aus der Gegenrichtung und erwischte beinahe ein Kind, weil er mit Tunnelblick nicht vom Gas gehen wollte oder die Gefahrensituation nicht erkannt hat.“

Bremsmanöver und Beinahe-Unfälle

Es sei nicht das erste Mal, dass der Mann an dieser Stelle abrupte Bremsmanöver und Beinahe-Unfälle erlebt hat. „Das ist jedes Mal sehr beängstigend“, schilderte er. Deswegen trug er sein Anliegen in der Bezirksvertretung Lindenthal vor: „Wir benötigen einen Fußgängerüberweg über die Berrenrather Straße, und zwar auf der Kölner Seite der Unterführung unter der A4, um den Fahrradfahrern, Familien und Kindern das Überqueren zu erleichtern.“ Dort verlaufen senkrecht zur Straße Fuß- und Radwege, die Menschen benutzen, um von Efferen in den Äußeren Grüngürtel zu gelangen und umgekehrt.

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Bürgersteig nur auf einer Seite abgesenkt

Laut Aussage von Wulf versuchen Fußgänger und Radfahrer vor allem auch deswegen auf der Kölner Seite, die Straße zu überqueren, weil der vorhandene Überweg auf der Hürther Seite der Unterführung hinter einer Kurve liegt, so dass sie Autofahrer zu spät sehen und umgekehrt.

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Dort bestehe allerdings die paradoxe Situation, dass auf einer Straßenseite der Bürgersteig zum Queren abgesenkt ist, auf der anderen Seite aber nicht. „Ich sehe oft Kinder mit kleinen Fahrrädern und Mütter mit Kinderwagen, die beim Überqueren der Straße von der hohen Bordsteinkante überrascht werden und nicht auf den Gehweg kommen“, schildert Wulf.

Querungshilfe muss her

Er sieht Handlungsbedarf. Die Bezirksvertreter stimmten der Einschätzung zu und beauftragten die Verwaltung per Beschluss, die Möglichkeit eines Überwegs an der genannten Stelle zu prüfen. „Bereits im Rahmen des Konzepts Grüngürtel Impuls 2012 gab es eine Bürgerbeteiligung mit diversen Workshops“, führte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Roland Schüler aus. „Darin ist eine Querungshilfe eingezeichnet worden, weil sie damals von den Bürgern sehr deutlich gefordert worden ist. Wir wünschen uns, dass das Grüngürtel-Konzept endlich einmal umgesetzt wird.“

Einen Fußgängerüberweg mit Zebrastreifen hält die Verwaltung an der genannten Stelle allerdings nicht für möglich. „Die Einrichtung des gewünschten Überwegs ist fest gebunden an die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen und die Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen“, erläutert der Sprecher der Stadt, Jürgen Müllenberg. „Nach den Verwaltungsvorschriften dürfen sie nur innerhalb geschlossener Ortschaften angelegt werden.“ Die genannte Örtlichkeit befinde sich jedoch außerhalb. „Möglich ist aber eine bauliche Querungshilfe“, betonte er. Ob sich diese an der gewünschten Stelle errichten lässt, würde geprüft, ebenso wie die Frage, ob der Bordstein an der Stelle abgesenkt werden kann.

Es muss etwas geschehen

Den Anwohnern ist jede Hilfe, die Straße zu queren, willkommen. „Es ist einfach wichtig, dass an dieser Stelle endlich irgendetwas geschieht, damit die Menschen hier leichter über die Straße gelangen“, sagte eine Radfahrerin vor Ort. „Ich habe immer Angst, wenn ich mit meinem Enkel im Kinderwagen unterwegs bin. Auf der anderen Tunnelseite den Überweg benutze ich nicht, weil die Autos, die aus der Kurve kommen, einen nicht sehen können. Und hier muss ich schuften, damit ich den Bordstein hochkomme.“ Eine Querungshilfe, vielleicht verbunden mit einem Warnschild, sei für sie schon eine große Hilfe.

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