Großer Basar in Sülz startet DienstagVorbereitungen für 50. Event im Tersteegenhaus

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Christel Bosch, Stephan Braun, Herbert Braun und Renate Herbrich (v. l.) gehören zum Organisationsteam des Traditionsbasars.

Christel Bosch, Stephan Braun, Herbert Braun und Renate Herbrich (v. l.) gehören zum Organisationsteam des Traditionsbasars.

Köln-Sülz – „Es heißt zwar Basar, aber feilschen möchten wir hier nicht. Die Verkäufe sind schließlich alle für den guten Zweck bestimmt“, sagt Christel Bosch. Die Ehrenamtlerin ist wenige Tage vor dem Beginn der Veranstaltung bereits seit vier Wochen mit den Vorarbeiten zum 50. Jubiläums-Event beschäftigt. „Ich mache das seit ungefähr 30 Jahren. Ich kümmere mich vor allem um die Organisation, packe aber überall an“, so die 80-Jährige.

Hausrat, Bücher, Elektroartikel

Zusammen mit fünf weiteren Helferinnen und Helfern der evangelischen Kirchengemeinde holt Bosch unzählige Hausrats-Artikel aus den Paketen, die sich im Foyer des Tersteegenhauses stapeln und in Regale verteilt werden. „Das ist nur ein Bruchteil der Spenden. Im Obergeschoss haben wir bereits die Bücher untergebracht. Außerdem gibt es einen großen Saal für die Bekleidungssachen und es kommt jeden Tag noch Nachschub“, verweist die ehemalige Sekretärin auf das breite Warenspektrum, das von Geschirr und Schmuck über kleinere Elektrogeräte bis hin zu Literatur aus allen Genres, Spielzeug sowie Textilien gereicht.

Seit Anfang des Jahres sammeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tausende gut erhaltene Gebrauchsgegenstände für den mehrtätigen Basar, dessen Erlöse traditionell in soziale sowie diakonische Projekte der Gemeinde fließen. Die Preise variieren dabei zwischen 20 Cent für Spielkarten oder Puzzles bis zu 150 Euro für Schmuckstücke. Die Einnahmen aus den diesjährigen Verkäufen gehen an das „Sölzer Körvje“, eine Lebensmittelausgabestelle für Menschen ab 60.

100 Ehrenamtler sind im Einsatz

Zudem werden nicht veräußerte Artikel an Obdachlose vergeben, etwa Winterkleidung. Bis zu 100 ehrenamtliche Kräfte sind schließlich im Veranstaltungszeitraum im Einsatz, um die karitativen Anliegen des Hauses zu unterstützen. „Ich habe mir für den Basar auch schon Urlaub genommen, damit ich dabei sein kann“, berichtet Renate Herbrich, die neben der Gemeinnützigkeit das Miteinander im Team schätzt.

Nachdem die Veranstaltung 2020 aufgrund der Pandemie erstmals in ihrer Historie ausfallen musste, verzeichneten die Initiatoren im Zuge der letzten Auflage eine verstärkte Spendenbereitschaft, die auch in diesem Jahr anhält. „Die Leute hatten wohl Zeit, um zuhause aufzuräumen und auszusondieren. Das kommt unserer Sache natürlich zugute“, erklärt Bosch. So konnten 2021 circa 15.000 Euro erwirtschaftet werden. Die Gelder wurden unter anderem in einen behindertengerechten Bus für die Gemeindearbeit investiert. Darüber hinaus konnte das Projekt „Sailing Kids“ gefördert werden, das Segelschifffahrten für behinderte und schwerkranke Kinder auf dem Ijssel-Meer realisiert. Über die Verwendung der kommenden Einnahmen hat die Gemeinde bisher noch nicht entschieden.

Für die Zukunft wünschen sich die Hilfskräfte Nachwuchs im Organisationswesen: „Wir sind hier alle im Rentenalter, drei Leute sind sogar über 90 Jahre alt. Es wäre schön, wenn wir uns ein wenig verjüngen könnten. Die Arbeit ist wichtig und macht Spaß. Es lohnt sich, anderen eine Freude zu bereiten“, sagt Christel Bosch.

Der 50. Basar im Tersteegenhaus, Emmastraße 6, findet vom 8.-11. November statt. Für die Verköstigung sorgen frisch gebackene Waffeln und Reibekuchen. Eine Tombola ergänzt das Programm. Die Veranstaltung ist zu folgenden Öffnungszeiten besuchbar: Dienstag 14-19 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 14-18 Uhr, Freitag 14-17 Uhr.   

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