Lövenich/Widdersdorf –  Seit einigen Wochen starten vom Parkplatz an der Dieselstraße 2 aus Teams und bringen Lebensmittelpakete nach Widdersdorf. Ein besonderes Erlebnis brachte Helga Allermann, Mitglied der Initiative „Widdersdorf hilft“ und Mitinitiatorin, der neuen Zweigstelle der Tafel im Kölner Westen, auf die Idee, sie ins Leben zu rufen „Vor ungefähr einem Jahr habe ich miterlebt, dass eine Flüchtlingsfrau aus Widdersdorf an der Ausgabestelle der Tafel in Bocklemünd nichts bekam“, erzählt sie. „Die Mitarbeiterin sagte, dass sie nicht auch noch an Widdersdorfer Lebensmittel verteilen könnten.“ Allermann wurde hellhörig. Ihre Recherchen ergaben, dass es auch in dem Viertel, in dem so viele neugebaute Einfamilienhäuser stehen, immerhin 200 Haushalte gibt, zu denen Menschen gehören, die Hartz IV empfangen.

So suchte sie Mitstreiter und einen Ort, von wo aus Pakete dorthin transportiert werden können. Fündig wurde sie in Lövenich. Der Ärzteverlag stellte den Ehrenamtlern eine Garage zur Verfügung und spendierte sogar einen neuen Anstrich und Steckdosen. Die katholische und die evangelische Gemeinde leisteten mit Spenden Starthilfe. Rund 20 weitere Helfer meldeten sich freiwillig. Jeden Montag verpacken sie nun in der Garage Lebensmittel in Kisten und fahren sie dann zu den Kunden.

Vor dem letzten Ausgabetermin vor Weihnachten, gab es eine besondere Sammelaktion. Kölner Bürger und Schulklassen spendeten besonders schöne Dinge und legten so manchen netten Gruß dazu. Während alle einpacken, befördert Gerd Schorn aus manchen Kisten einige Früchte wieder hinaus. „Unser Grundsatz ist nur das zu verschenken, das wir selbst auch essen würden“, erklärt er. „Und braune Bananen mag ich nicht.“