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Kölner UniklinikNotoperation für Biene Maja im Teddy-Krankenhaus

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Monika Quodt erklärt Phillip und Rika die Röntgenbilder ihrer Kuscheltiere.

Monika Quodt erklärt Phillip und Rika die Röntgenbilder ihrer Kuscheltiere.

Köln-Lindenthal – Um Biene Maja steht es schlimm. Sie hat starke Kopfschmerzen. Offenbar ist sie beim Fliegen abgestürzt. Dabei hat sie sich auch noch einen Flügel gebrochen. Und was ist das? Im Röntgenbild wird etwas im Bienenbauch sichtbar, das da gar nicht hingehört: eine Büroklammer. „Die hat Biene Maja verschluckt“, sagt Rika besorgt.

Doch im Teddybär-Krankenhaus sind Rika und ihre Biene in den besten Händen. Veranstaltet wird es von der Fachschaft der medizinischen Fakultät. Rund 50 Medizinstudenten und Krankenpflege-Auszubildende behandeln an zwei Tagen kranke und verletzte Kuscheltiere. Kinder sollen so die Abläufe im Krankenhaus kennenlernen und Ängste vor Ärzten abbauen. Am Dienstag behandelten die Teddy-Doktoren bereits rund 400 plüschige Patienten mit lockeren Beinen oder gebrochenem Schwanz.

In mehreren Zelten sind verschiedene Krankenhaus-Stationen aufgebaut: Bei der Anmeldung erfragen die angehenden Ärzte die Symptome der Kuscheltiere. „Gecko hat Husten. Ganz schlimmen.“ sagt der fünfjährige Phillip. „Dr. ted.“ Laura Hero wiegt und misst die grüne Echse, trägt alles in den Teddybär-Pass ein: 80 Gramm, 15 Zentimeter, Fellfarbe grün. „Ich bin früher selbst mit meinen Kuscheltieren ins Teddy-Krankenhaus gekommen“, sagt die 20-Jährige. Inzwischen studiert die Kölnerin im sechsten Semester Medizin. „Ich könnte mir gut vorstellen, später als Kinderärztin zu arbeiten“, sagt sie.

Die dreijährige Rika sitzt inzwischen im Behandlungszelt und horcht ihre Biene mit einem Stethoskop ab. Zusammen mit einer Teddy-Ärztin verbindet sie den verletzten Flügel. An der Röntgenstation werden Biene Maja und Gecko auf einer Liege durch einen roten Spieletunnel geschoben. Zusammen mit Monika Quodt betrachten die Kinder anschließend die (schon vorgefertigten) Röntgenbilder. Die Diagnose ist eindeutig: Gecko hat Münzen verschluckt, Biene Maja eine Büroklammer.

Im OP dürfen die beiden Kinder beim Herausoperieren helfen. Rika legt ihrer Biene eine Atemmaske aufs Gesicht – „gleich schläft die Biene ganz tief und spürt nichts von der Operation“, erklärt der Teddy-Arzt. Die Operationen von Gecko und Biene Maja verlaufen ohne Komplikationen. In der Apotheke bekommen die Kinder noch Bonbons als Medizin für zu Hause.

Am heutigen Mittwoch findet von 14 bis 16 Uhr eine offene Sprechstunde im Teddybär-Krankenhaus statt: Freifläche hinter der Klinikkirche (Gebäude 42) der Uniklinik, Zugang über die Robert-Koch-Straße.

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