Richtfest für Ovum in Köln-Braunsfeld„Gott schütze diese Tür vor dem Finanzamt“

Lesezeit 3 Minuten
Ovum1

Der Rohbau des Ovum steht. 

Köln-Braunsfeld – Der ovale Platz in dem neu entstandenen Bürokomplex an der Ecke Stolberger Straße, Eupener Straße, ist nicht nur seine räumliche, sondern auch die soziale Mitte. Er soll ein Treffpunkt sein, für die Menschen, die dort arbeiten, im Hotel übernachten und für die Nachbarn im Viertel. Nach der Platzform haben die Firmen Alfons & Alfreda und Fay Projects, das neue Quartier, in dessen Mitte er liegt, „Ovum“ getauft.

Neuer Gebäudekomplex in Köln-Braunsfeld

Die Rohbauten der vier Gebäude stehen. Beim Richtfest konnten sich die Besucher einen ersten Eindruck von dem Komplex machen: Die sechs- bis siebengeschossigen Gebäude sind um den Platz angeordnet. Auf dem rund 12.000 Meter großen Grundstück ist eine Gesamtfläche von rund 32.000 Quadratmetern entstanden.

Dort werden Büros entstehen, Handel und Gastronomie sowie ein Hotel zuhause sein. Dazu bietet eine Tiefgarage über 300 Stellplätze sowie E-Ladestationen. Die meisten Mieter der Flächen stehen schon fest.

Bundesanstalt  wird Mieter in zwei Gebäuden

In zwei Gebäuden wird auf 12.000 Quadratmetern die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben einziehen. In einem anderen wird das Meininger Hotel auf über 7000 Quadratmetern 209 Zimmer an seine Gäste vermieten – und zwar nach einem Hybridkonzept: So stehen neben Einzel- und Doppelzimmern, auch Mehrbettzimmer für bis zu sechs Personen zu Verfügung.

Im Erdgeschoss eines anderen Gebäudes werden eine Filiale der Kette Superbiomarkt und die Kyto Coffee GmbH ansässig sein und auch Außengastronomie bieten. Friedrich Weil, Geschäftsführer der Firma Alfons & Alfreda AG betonte die Bedeutung der ovalen Mitte: „Die Idee den Platz in dieser Form zu errichten entstand in Zusammenarbeit mit unseren Architekten des Büros Phase 5.“ Durch die Wohnbebauung im Norden des Projekts hätten sie bei der Planung strenge Vorschriften zum Schallschutz einhalten müssen. So sind die Gebäude schützend um die lebendige Mitte platziert, bei deren Gestaltung sich die Architekten von Südeuropa inspirieren ließen: „In der italienischen Stadt Lucca, ist ein solcher Platz auf einem alten römischen Amphitheater entstanden“, so Weil.

Braunsfelder Kopie einer italienischen Piazza

Die Braunsfelder Kopie solle die gleiche Aufenthaltsqualität aufweisen wie die italienische Piazza. Für Weil ist Ovum auch aus einem anderen Grund ein besonderes Projekt: „Mein Partner Volker Busse und ich wollten schon lange gemeinsam eine Firma gründen. Dann bekamen wir hier das ehemalige Sidol-Gelände angeboten. Es gehörte noch der Firma Lammerting. Ovum war somit der Startschuss für Alfons & Alfreda.“ Das Mammutprojekt war eine Feuertaufe für die neu gegründete Firma.

3000 Quadratmeter Fertigteilwände verbaut

Wolfgang Heid, Geschäftsführer der Firma Fay, erläuterte die Dimension des Bauvorhabens anhand von einigen Zahlen: Knapp 3000 Tonnen Bewehrungsstahl wurden dabei verbaut, knapp 24.000 Kubikmeter Transportbeton, rund 28.000 Halb-Fertigteildecken, 3000 Quadratmeter Fertigteilwände, 150 Treppen, 2700 Stahlverbundträger, 4000 Meter Fenster- und Gesimsbänder. Der gigantische Büro- und Handelskomplex hat das Gesicht des Viertels verändert.

Heid wünscht sich, dass er Braunsfeld attraktiver macht: „Ganz nach Konrad Adenauer soll die Wirtschaft in diesem Viertel für die Menschen und sollen nicht die Menschen für die Wirtschaft da sein“, betonte er. Auch Bürgermeister Andreas Wolter bewertete die Veränderung positiv: „Das Quartier setzt neue Akzente in puncto Architektur, Urbanität und Städtebau“, sagte er. Der Wunsch des Zimmermeisters beim traditionellen Richtspruch fiel etwas pragmatischer aus: „Gott schütze diese Tür vor Finanzamt und Gerichtsvollzieher.“

KStA abonnieren