Sülzer GymnasienNeue Abstellplätze gegen die Fahrradschwemme vor dem Schultor

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Schüler, Schulleiter und Politiker  freuen sich über die neuen Fahrradnadeln vor dem Schiller- und Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasium. 

Sülz – Wenn viele Schüler mit dem Elterntaxi in die Schule gebracht werden, ist oftmals ein Verkehrschaos vor dem Tor die Folge. Und für diejenigen, die zu Fuß kommen, erhöht sich die Unfallgefahr. Kinder und Jugendliche sollten also besser zur Schule radeln. Da sind sich Lehrer und Schulsprecher von Schiller- und Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasium, Verwaltungsmitarbeiter und Politiker einig.

Doch was macht man mit der Fahrradschwemme vor dem Tor, die den Bürgersteig völlig verstopft. Sie wird dadurch verursacht, dass ein großer Teil der insgesamt 2000 Schüler beider Gymnasien an der Sülzer Nikolausstraße die Räder dort abstellen möchte. Auf die Frage haben alle dieselbe Antwort: Es müssen einfach ausreichend Abstellmöglichkeiten geschaffen werden. So hatten es die Leiter der beiden Schulen, die Schüler und die Politik schon seit langer Zeit gefordert. Nun konnten sie das Ergebnis des entsprechenden Beschlusses der Bezirksvertretung Lindenthal und dessen Umsetzung seitens des Straßenverkehrsamts bestaunen.

Vor den Toren der beiden Gymnasien sind zahlreiche neue Fahrradnadeln aufgebaut. „Wir haben hier nun kräftig aufgerüstet“, kommentierte Hendrik Colmer vom Team des Fahrradbeauftragten der Stadt. „Bereits zum zweiten Mal. Im Jahr 2013 haben wir auf Wunsch der Schulen und der Politik 132 Abstellplätze für Fahrräder im Straßenraum vor dem Schultor an der Nikolausstraße und an den Sporthallen an der Palanterstraße geschaffen“, schilderte Colmer. Nun sind weitere 104 Stellplätze entstanden, 72 im Wendehammer vor dem Haupttor, das zu beiden Schulen führt und weitere 32 an den Hallen. Zwei Auto-Parkplätze wurden dafür an der Nikolaus- und drei an der Palanter Straße geopfert. Dafür stehen nun insgesamt 236 Fahrradparkplätze zur Verfügung.

Weitere Abstellplätze in Planung

Angesichts der Schülerzahl bedeutet das, dass etwa jeder zehnte Schüler einen Abstellplatz findet. Zwar kommt nicht jeder mit dem Rad. Dennoch ist es ist jetzt schon absehbar, dass die Zahl der Fahrradständer immer noch nicht ausreichen wird. Deswegen plant die Stadt bereits eine weitere Fahrradständeroffensive: „Wir haben schon mit der Gebäudewirtschaft verabredet, dass die Abstellmöglichkeiten in den Fahrradkellern der Schule, die bislang nicht gut genutzt werden können, verbessert werden“, erläutert Colmer. Auch auf dem Schulgelände sollen Fahrradstellplätze entstehen, sobald der Neubau fertig ist.

Geplant sind aber auch andere Verbesserungen für den Radverkehr im Viertel, vor allem auf den Verkehrsachsen, auf denen Schüler zur Schule radeln. Die Palanterstraße, die Nikolausstraße und das Weyertal, auf denen die Schüler zur Schule und zurück unterwegs sind, sollen Fahrradstraßen werden. „Die Planungen laufen schon“, verspricht Colmer. „Wann es soweit ist, steht allerdings noch nicht fest. Die Beschlüsse, dass die Radfahrer auf Palanter- und Nikolausstraße Vorfahrt haben sollen, hat die BV allerdings bereits vor einigen Jahren gefasst.“

Dass auch das Weyertal den Radlern vorbehalten sein soll, haben die Schüler selbst initiiert, und sich zur Untermauerung ihrer Forderung sogar morgens früh um 7 Uhr selbst an der Straße positioniert, um dort den Verkehr zu zählen. Ihre Ergebnisse, wonach dort hauptsächlich Radfahrer verkehren, überzeugten die Verwaltung.

Nun freuen sich die Schüler erst einmal über die neuen Abstellmöglichkeiten für ihre Räder. „Es ist wirklich deutlich besser geworden“, lobt Schulsprecher Paul Katenbrink. „Vorher kam auf dem Bürgersteig kaum noch ein Fußgänger vorbei.“ Und auch Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker konnte von ersten positiven Rückmeldungen berichten: „Ein Anwohner hat mich gleich angeschrieben und berichtet, dass sich durch die Radständer die Situation deutlich verbessert hat.“ Künftig müsse aber doch noch ein bisschen mehr passieren, habe er angemerkt.

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