Abo

Ungeduld bei BombenentschärfungKölner ignoriert Absperrung und greift Polizisten an

Lesezeit 2 Minuten
sperrung

Symbolbild

Köln – Rund 7.600 Menschen waren am Montag von der Evakuierung in Köln-Lindenthal betroffen, als ein Bombenblindgänger aus dem zweiten Weltkrieg entschärft werden sollte. Erst gegen 1 Uhr in der Nacht konnten die Anwohner zurück in ihre Wohnungen. Ein 64 Jahre alter Anwohner wollte so lange nicht warten und wollte sich über die Sperrung des Gefahrenbereichs hinwegsetzen und griff an der Absperrung einen Polizisten an. Dies teilte die Polizei am Dienstag mit. 

Die Polizisten sperrten gegen 21.30 Uhr unter anderem einen Bereich des Lindenthalgürtels in Richtung Kempener Straße. Der 64-Jährige ignorierte das Absperrband auf dem Gehweg und ging über die Fahrbahn weiter. Die Aufforderung des Beamten stehen zu bleiben, soll er ignoriert haben und ging ungerührt weiter. Der Polizist stoppte den Kölner und hielt ihn am Arm fest. Daraufhin holte der Mann unvermittelt aus und schlug dem Beamten ins Gesicht. Polizisten überwältigten den 64-Jährigen. Dabei zog sich der Mann eine Schürfwunde am Kopf zu und kam ins Krankenhaus. Der Polizeibeamte erlitt leichte Verletzungen, blieb aber im Dienst.

Das könnte Sie auch interessieren:

Erst bei einer Evakuierung wegen einer Bombenentschärfung in Köln-Kalk vor einer Woche haben sich mehrere Anwohner geweigert ihre Wohnungen zu verlassen. „Grundsätzlich ist die Bereitschaft, sich Anweisungen zu widersetzen, größer geworden“, stellte ein Stadtsprecher bei den Vorfällen vor einer Woche fest. Eine Evakuierung aller Menschen aus der Gefahrenzone einer Bombenentschärfung ist als Maßnahme mit einem Platzverweis gleichzusetzen. Der ist rechtlich verbindlich und kann von der Polizei durchgesetzt werden.

Der am Montagmorgen bei Bauarbeiten gefundene Blindgänger wurde am Dienstagnachmittag kontrolliert in Köln-Westhoven gesprengt. (hen)

KStA abonnieren