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Universität KölnJuniorprofessur für Türkeistudien in Gefahr

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Der Galata-Turm in der türkischen Metropole Istanbul

Der Galata-Turm in der türkischen Metropole Istanbul

Köln-Lindenthal – Nach der Abteilung für Osteuropäische Geschichte könnte der Bereich Türkische Sprache und Kultur an der Universität Köln den Sparbemühungen zum Opfer fallen. An der Philosophischen Fakultät wird derzeit über das Aus für die einzige Juniorprofessur diskutiert. Die Stelle ist am Orientalischen Institut angesiedelt.

Insidern zufolge soll der Fachbereich ab dem Jahr 2014 mit befristeten Finanzmittel des Landes NRW finanziert worden sein. Die Unterstützung laufe nun aus – und die Hochschule sieht sich offenbar nicht in der Lage, die Stelle mit anderen Mitteln weiterzuführen. Gelehrt wird Kultur, Politik und Religion der modernen Türkei. Besucht werden die Veranstaltungen unter anderem von Studenten aus der Ethnologie, Politikwissenschaft sowie der Medien- und Kulturwissenschaft.

Hintergrund ist, dass die Universität Köln 17 Millionen Euro einsparen muss, um ein Defizit auszugleichen, dass bis 2018 angefallen ist. Unter anderem ist das Minus durch höhere Mieten und Personalkosten entstanden. Nun soll jede der sechs Fakultäten einen Plan vorlegen, an welchen Stellen Einsparungen in ihrem Bereich möglich sind.

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Für Aufsehen hatte gesorgt, dass die Philosophische Fakultät die Abteilung für Osteuropäische Geschichte schließen will. Hier sollen zwei Professorenstellen gestrichen werden. Eine der beiden Stellen ist derzeit mit einem Dozenten besetzt, der in bald in Ruhestand gehen wird. Eine zweite Stelle hätte nach Auskunft der Hochschule ohnehin nicht fortgeführt werden können.

Eine Online-Petition und zahlreiche Briefe und E-Mails, die sich gegen eine Schließung der Abteilung wenden, waren ohne Antwort geblieben. Auch ein an den Rektor der Universität, Axel Freimuth, gerichteter Appell konnte nichts mehr ändern. Unterzeichnet wurde er von dem CDU-Politiker Ruprecht Polenz, der Vorsitzenden des Verbandes der Osteuropa-Historiker, Julia Obertreis, und dem Vorsitzenden des Lew-Kopelew-Forum, Thomas Roth.

Zum Bereich der Türkeistudien teilt eine Sprecherin der Uni Köln mit: „Juniorprofessuren sind im Gegensatz zu Universitätsprofessuren nicht als Planstelle angelegt, sie sind zeitlich befristete Qualifikationsstellen auf dem Weg zur Professur. Es ist also ganz normal, dass sie ausläuft – niemand ist sein Leben lang Juniorprofessorin.“ Die Hochschule verweist zudem darauf, dass außer der Juniorprofessorin vier weitere Lehrkräfte möglicherweise Lehrveranstaltungen abhalten könnten. Ob dies tatsächlich der Fall sein wird, sei aber derzeit unklar.

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