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Zum FrühlingsbeginnKölner Leiblplatz soll Vorbild für „naturnahes Stadtgrün“ werden

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Manfred Grieser (l.) und Torsten Zander vom Amt für Grünflächen und Landschaftspflege.

Lindenthal – Wilder Salbei, Primeln, Akelei und Ampfer. Diese oder ähnliche Staudenpflanzen werden bald in den Beeten am Leiblplatz wachsen. Dazu Wildblumen: Glatthafer, Wiesen-Scharfgarbe, Kornblumen, Klatschmohn und Spitzwegerich, beispielsweise. Eine bunte Mischung wird eingesät, sobald die Stauden gesetzt sind. In der Mitte des Platzes wird der Rasen neu angelegt.

Zum Frühlingsbeginn soll es dort sprießen und summen, wo derzeit das Erdreich brach liegt. Das dreieckige Plätzchen in Lindenthal war schon lange nicht mehr sehr ansehnlich. Schnöde Heckenkirschensträucher, die irgendwann in den 70er-, 80er-Jahren gepflanzt worden waren, fristeten dort ihr Dasein – bis vor kurzem ein Bagger anrückte und den Platz von dem grau gewordenen Gestrüpp befreite.

Grün auf dem Leiblplatz durch heiße Sommer vertrocknet

Torsten Zander vom Amt für Grünflächen und Landschaftspflege, der mit Kollegen Manfred Grieser vor Ort die Lage inspiziert, kennt den Grund für den Exitus des Platzgrüns: „In dem ersten superheißen Sommer 2018 sind die Sträucher auf dem Leiblplatz regelrecht vertrocknet“, schildert er. „Auf dem Platz wird es bullerheiß.“

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Die Akazien am Rand hätte es ebenfalls erwischt. Sie würden sich nach und nach verabschieden und jeweils durch jüngere ersetzt. Den künstlich angelegten Sträuchern fehlte das, was die Natur meist bietet: Bäume, die Schatten spenden, Diversität. Auch Pflege haben sie vermisst. Grieser erläutert: „Die Bodendecker müssen eigentlich alle drei Jahre zurückgeschnitten werden, um sich auf natürliche Weise verjüngen zu können“, sagt er. Auf dem Leiblplatz war das nicht geschehen. „Die Sträucher waren vergreist“, so Grieser. „Die Beete waren so durchwurzelt, dass gar kein Wasser mehr einsickern konnte.“

Heimische Gewächse sollen Insekten anziehen

Künftig soll der Platz nun ein Vorbild sein, für „naturnahes Stadtgrün“. Heimische Gewächse, wie die gepflanzten Stauden und Wildblumen sollen nicht nur schön aussehen, sondern auch Nahrung bieten für die kleinsten Stadtbewohner: die Insekten.

Aufgrund ihres Einsatzes für derartige ökologische Ziele ist die Stadt vergangenen September mit dem Label „Stadtgrün naturnah“ ausgezeichnet worden. Es ist Auszeichnung und zugleich Verpflichtung. Bevor es im Frühling entsprechend grünt, haben die Mitarbeiter vom Grünflächenamt alle Hände voll zu tun.

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