Lösungen für SchulplatznotStadt bittet Kölner Eigentümer um Gründstücke

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Schulplätze sind Mangelware.

Köln – Wie dramatisch die Schulplatznot in der Stadt ist, lässt sich an einem aktuellen Aufruf ablesen: Die Stadtverwaltung sucht kurzfristig zusätzliche Flächen oder Gebäude rund um die 33 Kölner Gymnasien, um diese für eine schulische Nutzung herzurichten. In dem Aufruf werden alle Kölner Eigentümer sowie Mieter, die im Umkreis von 500 Metern um die Gymnasien herum über Gebäude verfügen, gebeten, sich zu melden. Die Stadt ist sowohl bereit zu mieten, zu kaufen oder zu pachten.

In der Pause das Gebäude wechseln

Die Entfernung sollte so sein, dass die Schülerinnen und Schüler in der Pause von dem angestammten Schulgebäude aus die Räumlichkeiten erreichen können. Ziel dieser „Nachverdichtung“, wie es im Behördendeutsch heißt, ist es, für das übernächste Schuljahr an den bestehenden Kölner Gymnasien mehr Klassen unterbringen zu können.

Denn für die Kölner Kinder, die nach den Sommerferien in die vierte Klasse kommen, werden wieder in großem Umfang Plätze fehlen. Das Schuldezernat geht von einer Größenordnung von sieben bis zwölf Mehrklassen aus, die gebildet werden müssten, um im Schuljahr 2023/24 allen Kindern, die das wünschen, einen Platz an einem Kölner Gymnasium anzubieten.

Anders als in den vergangenen Jahren will die Bezirksregierung diese jedoch nicht mehr im bestehenden Gebäudebestand genehmigen. Auch die Stadt selbst geht davon aus, Mehrklassen künftig nur noch bei räumlicher Erweiterung genehmigt zu bekommen. In der Vergangenheit hatte die Bezirksregierung angesichts fehlender Schulplätze in den vergangenen zehn Jahren in Summe 120 Mehrklassen genehmigt– ohne dass die räumlichen Bedingungen in den aus den Nähten platzenden Schulen entsprechend angepasst wurden.

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Diesen Weg, der eigentlich nicht nur als Ausnahme vorgesehen ist, wird die Bezirksregierung so nicht mehr mitgehen. Und auch die Schulleitungen haben unisono klar gemacht, dass sie dabei nicht mehr mitmachen.

Warnung des Schuldezernenten

Wenn alternative Wege – wie die kurzfristige Anmietung von Gebäuden oder Modulbauten auf benachbarten Geländen - nicht beschritten würden, „wird es schon nächstes Jahr nicht mehr möglich sein, alle Kölner Kinder zu versorgen“, hatte Schuldezernent Robert Voigtsberger auf der Pressekonferenz zur Bilanz der diesjährigen Schulanmeldung gewarnt.

Verschärfend kommt hinzu, dass im nächsten Jahr - dass anders als in diesem Jahr - keine einzige neue Schule fertig werden wird. Angebote können per Mail an die Adresse schulraum-angebote@stadt-koeln.de gerichtet werden. Darin sollte die genaue Adresse enthalten sein und dargestellt werden, ob es sich um unbebaute Fläche oder Gebäude handelt.

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