Luxemburger StraßeKölns neues Historisches Archiv ist erstmals frei sichtbar

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Kölns neues Historisches Archiv ist erstmals frei sichtbar.

Köln – Die Arbeiten am neuen Stadtarchiv an der Ecke Luxemburger Straße/Eifelwall schreiten voran. Auch im Herzstück des Gebäudes, dem über sechs Etagen in die Höhe ragenden „Schatzhaus“ mit insgesamt 50 Regal-Kilometern, tut sich einiges. „Die Rollregalanlagen sind so gut wie fertig“, sagte Werner Engels, Projektleiter der städtischen Gebäudewirtschaft: „Damit ist das Schatzhaus in seiner Funktionalität sehr weit fortgeschritten.“

Verzögerungen haben Risikobudget fast aufgezehrt

Am Dienstag vermittelte die Gebäudewirtschaft auch einen Eindruck davon, wie der Vorplatz des Neubaus in Zusammenhang mit der belebten Kreuzung aussehen wird. Die Mauer vor der Baustelle entlang der Luxemburger Straße wurde in der vergangenen Woche abgebrochen. Eine Stunde lang ließ die Stadt am Dienstag auch die Bauzäune für Fotos beiseitestellen. 

Der 770 Quadratmeter große Vorplatz soll Anfang kommenden Jahres mit Natursteinpflaster ausgestattet werden. Auf der rückwärtigen Seite des Archivs ist ein Parkplatz mit 50 Stellflächen und sechs Eichen geplant. Auch die beiden Innenhöfe werden bepflanzt.

In dem 22600 Quadratmeter großen Gebäude werden das Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv zusammengefasst. Eingeplant waren bisher Gesamtkosten von 75,9 Millionen Euro, das „Risikobudget“ für unvorhergesehene Kostensteigerungen lag bei zusätzlichen 7,6 Millionen Euro. Dieses Risikobudget sei aufgrund von „Verzögerungen im Vergabeprozess“ weitestgehend aufgebraucht, so Werner Engels.

Gebäude soll wie geplant Ende 2020 fertig sein

Dadurch sei es zu Zeitverzögerungen gekommen, die jedoch aufgefangen werden konnten. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass das Gesamtbudget überschritten werde: „Wir sind im Moment in einem Unsicherheitsbereich“, sagte Engels. Das Gebäude solle aber wie geplant im vierten Quartal 2020 an das Historische Archiv übergeben werden. 150 Arbeitsplätze sowie 45 Plätze für Besucher sollen entstehen.

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Das Schatzhaus befindet sich in der Mitte der dreigeschossigen Mantelbebauung. Für die Öffentlichkeit wird das Magazingebäude für Dokumente und Fotografien künftig nicht zugänglich sein.

Neun Klimazonen und Sonnenschutz im Gebäude

Für die konstante Klimatisierung der empfindlichen Archivalien sorgt eine Lüftung und eine so genannte Hüllflächentemperierung, die – ähnlich einer Fußbodenheizung – wärmendes beziehungsweise kühlendes Wasser durch Rohrleitungen in den äußeren Betonwänden fließen lässt. Zum ersten Mal werde dieses System in einem Archiv eingesetzt, so Werner Engels.

Weil sich Mitarbeiter und Archivgüter in unterschiedlichen klimatischen Bedingungen wohlfühlen, wird es in dem Komplex insgesamt neun Klimazonen geben. Ein System aus großem Wasserbehälter im Erdreich (einem sogenannten Eisspeicher), Grundwasserbrunnen, Wärmepumpe und Klimaanlage soll für jeden Anspruch die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit bereithalten.

Hinzu kommt eine „Brise Soleil“-Fassade – ein festinstallierter Sonnenschutz, der im Sommer die Räume mit Lamellen möglichst beschattet und im Winter bei tiefstehender Sonne für maximalen Lichteinfall sorgt.

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