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Maria und Josef als Astronauten im Raumschiff26. Kölner Krippenweg gestartet

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Bis zum 2. Februar kann man vor dem Südportal des Doms die Stadtkrippe bewundern.

Bis zum 2. Februar kann man vor dem Südportal des Doms die Stadtkrippe bewundern.

Köln – „Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel.“ Diese Worte des Sehers Bileam aus dem 4. Buch Mose werden im Christentum als Hinweis auf das Kommen Jesu gedeutet. Deshalb ist in der Kölner Stadtkrippe der alttestamentliche Wahrsager so dargestellt, dass er, neben dem mit Stroh gefüllten Krippenkorb stehend und einen Esel an der Leine haltend, auf einen Stern deutet, den ein Engel mit ausgestreckten Armen hochhält – den Stern, der den Heiligen Drei Königen den Weg nach Bethlehem zur Geburtsstätte des Messias weist.

Zu Heiligabend wird das Bild wechseln; dann wird die Heilige Familie im Mittelpunkt stehen, mit dem auf Stroh gebetteten Heiland im Korb. Am ersten Advent hat Stadtdechant Robert Kleine die Stadtkrippe gesegnet, die vor dem Südportal des Doms aufgestellt ist. Dabei waren die Künstlerin Rosemarie Peter, die die Bronzefiguren der weihnachtlichen Szene geschaffen hat, und Caroline Weber vom Kulturbüro Rheinstil dabei. Dieses lädt in Kooperation mit dem Verein Krippenfreunde Region Köln, dessen Vorsitzende Weber ist, zum 26. Kölner Krippenweg ein. Die Stadtkrippe ist ein Teil davon.

Stadtkrippe bis zum 2. Februar zu sehen

Über das ganze Stadtgebiet verteilt sind bis zum 6. Januar – die Stadtkrippe sogar bis zum 2. Februar – an 120 Stationen Krippen aller Art zu sehen: ob in Kirchen, städtischen Institutionen, Geschäften, dem Schokoladenmuseum oder im Haus des Mietervereins. Zum ersten Mal nehmen das Bodelschwingh-Haus in Mülheim, die Hoffnungskirche in Finkenberg, St. Fronleichnam in Porz und St. Joseph in Dellbrück teil. Manche Krippen beziehen sich auf Städtepartnerschaften Kölns, etwa mit Bethlehem, Rio de Janeiro und Kattowitz. So bekommt das Jesuskind in der Hänneschen-Krippe auf dem Markt der Engel am Neumarkt Besuch aus Palästina, Brasilien und Polen. Eine besondere Papierkrippe findet sich im Kulturraum Altstadt: Maria und Josef sind Astronauten, die mit ihrem Raumschiff auf einen fernen Planeten gelandet sind, Aliens bringen ihre Gaben.

Alles zum Thema Hochwasser, Überschwemmung und Flut

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Das NS-Dokumentationszentrum am Appellhofplatz zeigt eine Krippe aus dem Jahr 1948, die in einem Kindergarten in Frankfurt/Main mit Materialien gestaltet wurde, die in der Nachkriegszeit greifbar waren. Im Strahleninstitut in der Turiner Straße ist eine alpenländische Krippe aus Bayern ausgestellt. Und in einem Schaufenster von Kölntourismus ist eine Winzerkrippe zu sehen. Sie gehörte zu einer Krippensammlung von zwei Brüdern aus Rech an der Ahr, die in der Flutkatastrophe im Juli größtenteils zerstört wurde. Mit dieser Station weist der Krippenweg auf eine Aktion der Landesgemeinschaft der Krippenfreunde in Rheinland und Westfalen hin: Sie rufen dazu auf, Figuren und Krippenzubehör für diejenigen zu spenden, die durch die Überschwemmungen alles verloren haben und sich eine Krippe wünschen (info@krippenverband-nrw.de). Den Kölner Krippenweg gibt es seit 1996 , als in der Stadt der 15. internationale Krippenkongress abgehalten wurde.

www.koelner-krippenweg.de

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