Miljö-FrontmannMike Kremer ist Jury-Mitglied bei „Euer Song für Köln“

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Mike Kremer, der Sänger und Frontmann von Miljö

Mike Kremer, der Sänger und Frontmann von Miljö

Köln – Der Talent-Wettbewerb zum Motto „Euer Song für Köln“, der im Zwei-Jahres-Rhythmus von der Wohnungsbaugesellschaft GAG veranstaltet wird und der in diesen Tagen in seine fünfte Auflage geht, war für die Musiker von Miljö der Start in die kölsche Musikkarriere. 2013 gewannen sie mit ihrem Lied „Dat hat de Welt noch nit jesinn“ die Erstausgabe dieses Wettbewerbs. Den Gewinn investierte man in neue Technik und die Produktion der ersten Single, zudem folgten die ersten elf Live-Auftritte – bei Veedelfesten der GAG und stets mit Moderator Linus. „Der war für uns in der Anfangszeit so eine Art Mentor, hat uns viele Tipps gegeben“, erinnert sich Miljö-Frontmann Mike Kremer.

Aus den anfangs elf Konzerte wurden nach den Hits wie „Sulang beim Lommi die Leechter noch brenne“, „Wolkeplatz“ und „Kölsch statt Käsch“ bis zu 320 im Jahr – vor der Corona-Pandemie. „In diesem Jahr können wir froh sein, wenn wir nach einigen Karnevalsauftritten in Autokinos insgesamt auf 23 kommen.“ Da kann man als Berufsmusiker eigentlich nicht von leben. „Wir hatte ja vor Corona ein richtig gutes Jahr und zehren derzeit noch vom Ersparten und von der Überbrückungshilfe des Bundes.“ Für eine Unterstützung aus dem Erlös des großen Benefizkonzerts unter der Überschrift „Mer looße üch nit allein“ an Weiberfastnacht in der Lanxess-Arena hatte sich die Band nicht beworben. Kremer: „Da gibt es sicher noch Musiker und Techniker, denen es dreckiger geht als uns und die das Geld nötiger haben.“

Mo-Torres ebenfalls in der Jury

Bis man wieder auf einer Bühne stehen und dann hoffentlich auch wieder vor Publikum spielen kann, will man den Kopf nicht in den Sand stecken. „Wir haben einen neuen Proberaum mit einem kleinen Studio in Dellbrück bezogen, treffen uns dort regelmäßig und schreiben viele neue Lieder.“ Im Mai will man zwei davon veröffentlichen. So das optimistisch klingende Lied „Schenk vum Levve en“ sowie eine Neuaufnahme von „Polarleechter“ in einer poppigeren Version, die gemeinsam mit den Kollegen von Planschemalöör entstanden ist.

Bei dem GAG-Wettbewerb ist Kremer seit der zweiten Ausgabe als Mitglied der Jury dabei – an der Seite von GAG-Vorstand Kathrin Möller, dem Kölner Rapper und Sänger Mo-Torres, dem Domstürmer-Bassist Alexander Klaus und anderen. Kremer: „Ich kann allen jungen Bands nur raten, bei diesem Wettbewerb mitzumachen. Man erhält ein gutes und fachkundiges Feedback zu Musik und Bühnenauftritten. Und auch erste Kontakte zu den Medien.“ Weitere Wettbewerbsgewinner nach Miljö waren Fiasko (2015) mit „Ach wat lieb ich Dich“, Mr. Tottler (2017) mit „Nie jenoch“ und Wat Ess!? (2019) mit „Wenn et Kölle nit jöv“. Während Fiasko seitdem in der kölschen Musik- und Karnevalsszene durchgestartet sind, sind die letzten beiden Gewinner eher wieder in der Versenkung verschwunden. „Man muss aus so einem Wettbewerbsgewinn halt auch etwas machen“, sagt Kremer. „Dran bleiben, fleißig sein, sich weiterentwickeln.“

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Die Bewerbungsphase für den diesjährigen Wettbewerb zum Motto „Euer Song für Köln“ läuft noch bis zum 13. Juni (Sonntag). Bis dahin können Solisten, Duos, Bands oder Chöre ihren Beitrag einreichen. „Neben dem Köln-Bezug als Voraussetzung darf der Song noch bei keinem anderen Wettbewerb ins Rennen gegangen sein, und die Künstlerinnen und Künstler dürfen noch bei keiner Agentur unter Vertrag stehen“, so GAG-Sprecher Jörg Fleischer. „Ansonsten ist alles möglich: Egal ob Pop, Rock, Chanson, Punk, Soul, Rap oder Elektro – es muss sich gut anhören und einen Bezug zu Köln haben.“ Das Finale – moderiert von Comedian und Büttenredner Martin Schopps – soll am 27. Oktober im Gloria stattfinden. Am Ende entscheiden Jury, Publikum und ein Online-Voting. Der Siegersong wird mit 5000 Euro prämiert, der Zweit- und Drittplatzierte erhält 2500 bzw. 1000 Euro. Alle Infos zur Teilnahme und zu den bisherigen Wettbewerben gibt es im Internet.

www.euer-song-fuer-koeln.de

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