Miqua in Köln„Deutschlands wahrscheinlich spannendste Baustelle“ feiert Richtfest

Lesezeit 2 Minuten
Miqua Jüdisches Museum Richtfest

Das Jüdische Museum in Köln feiert kleines Richtfest.

Köln – „Wir sind sehr froh, dass es endlich in die Höhe geht auf Deutschlands wahrscheinlich spannendster Baustelle“, erklärte Kölns Baudezernent Markus Greitemann zum „kleinen Richtfest“ am Rathausplatz. Dies sei also mehr als ein symbolischer Akt.

Am Montagmorgen wurde die erste Dachpyramide auf das Stahltragwerk des ersten Bauabschnitts aufgesetzt, die erste von fünf Dachpyramiden, deren Konstruktion auf dem Bauplan aussieht, als hätte ein Architekt mit 1000 Tonnen Stahltragewerk Mikado gespielt. Zum ersten Mal seien nun vor Ort Kubatur und Höhe des neuen „Museums im Quartier“ (Miqua) ablesbar.

Deutschlands vermutlich spannendste Baustelle 

Deutschlands „vermutlich spannendste Baustelle“ sei es deshalb, erklärte Greitemann, weil an diesem geschichtsträchtigen Ort spannende Archäologie und spannende Architektur zusammenfänden. Man möchte ergänzen: Spannend auch, weil Bauzeit und Kosten weiter Risiken bergen. Über das Tempo der Fertigstellung entschieden letztlich Archäologie und Stahlbaufirma. Nach der ursprünglichen Planung sollte der Stahlbau im April fertig sein. „Es ist schwierig vorherzusehen und zu kalkulieren, welche Risiken überhaupt vorhanden sind, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie eintreten und mit welcher Kostenwirkung“, erklärte Stephanie Brans, Projektmanagerin der städtischen Gebäudewirtschaft.

Eine Neuaufstellung der vermutlich mehr als 100 Millionen Euro Baukosten werde dem Stadtrat im Mai vorgelegt. Bauleiter Matthias Zoppelt und Baudezernent Markus Greitemann gehen von einem Eröffnungstermin in 2025 aus.

Das könnte Sie auch interessieren:

Montage auch in der Nacht 

Zur Zeit werde die Baustelle rund um die Uhr angefahren. Die Montage zu nachtschlafender Zeit trage nicht gerade zum Amüsement der Nachbarschaft bei. „Dafür wollen wir uns ausdrücklich entschuldigen und bitten weiter um das Verständnis und die Nachsicht der Anlieger.“ Unter Tage werden unterdessen weiter Sand abgesaugt, Wanddurchbrüche gesägt, Decken gegossen, historisches Mauerwerk mit Betonfundamenten unterfangen. Dabei müssen die Fundamente auf sechseinhalb Metern Tiefe geführt werden.

Spannend bleibt das auch für die Archäologen, denn die sind bislang nur bis zu einer Tiefe von dreieinhalb Metern vorgedrungen. Auf Deutschlands spannendster Baustelle kann niemand vorhersagen, was da unten noch zu erwarten ist.  

KStA abonnieren