Gewalt und MissbrauchLobby für Mädchen hilft seit 30 Jahren Kölnerinnen in Not

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Lobby für Mädchen

Die Mitarbeiterinnen der Lobby für Mädchen

Köln – „Noch nie hat jemand mein Leben in einer so positiven und heilsamen Art bestimmt. Das trage ich immer in meinem Herzen.“ Die E-Mail, die Frauke Mahr als Geschäftsführerin der Kölner „Lobby für Mädchen – Mädchenhaus Köln e.V.“ ihren Kolleginnen vorliest, spricht Bände. Genauer gesagt ist es ein Band über 30-jährige Bestehensgeschichte, in der sich Pädagoginnen, Sozialarbeiterinnen und Rechtsanwältinnen zusammenfanden, um konkrete Hilfe für junge Frauen in schwierigen Lebenssituationen anzubieten.

„Diese Mail von einer ehemaligen Klientin geht noch ewig so weiter. Ich werde sie hier, anonym natürlich, aushängen.“ Denn was das Mädchen, dem bei der Kölner Beratungsstelle bereits geholfen wurde, verfasst hat, soll den Mitarbeiterinnen der Lobby Mut machen. Mut, dass ihre Arbeit sich lohnt, nachhaltig etwas bewirkt.

Weichen für heutige Bewegungen wie „Me Too“

Schon vor 30 Jahren habe man mit Gründung der Mädchen-Lobby die Weichen für heutige Bewegungen wie „Me Too“ gestellt. Und eigentlich habe man anlässlich dieses Jubiläums und des Erfolgs in den vergangenen Jahren tanzen und feiern, nicht arbeiten wollen. „Aber das Feiern verschieben wir etwas. Stattdessen fanden wir, ist es an der Zeit für eine Dokumentation unserer Arbeit“, so Mahr.

Um einen neutralen Blick auf die Mädchenberatungsstelle zu bekommen, habe man hierfür Autorin und Journalistin Ingrid Strobl herangezogen. Das Ergebnis ihrer Gespräche mit Gründern, Mitgliedern und Klienten der Lobby ist zusammengefasst in einem 50-seitigen Dokumentationsheft. Unter der Überschrift: „Viel erreicht und noch viel vor“. „Unser Angebot ist kostenlos, zu uns kommen Mädchen von 10 bis 27 Jahren, die sexuelle Gewalt erfahren haben, Unterstützung brauchen oder einfach reden wollen. Die Frage, die wir uns stellen lautet also immer: Wo bleiben die Mädchen? Beispielsweise bei einem Skaterpark-Projekt für eine Million Euro“, führt Vorstandsmitglied Doro Hoffmann die Intention der Lobby-Arbeit aus. Ihr Ziel für die kommenden Jahre: Ein weiterer Träger in Köln, der so arbeitet wie die Mädchen-Lobby aus der Fridolinstraße.

Die Dokumentation zu 30 Jahren Lobby für Mädchen steht auf der Webseite www.lobby-fuer-maedchen.de unter „11. Oktober Weltmädchentag“ zum Download bereit.

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